Frage:
Nächstes Jahr im April finden wire und Tube wieder gemeinsam in Düsseldorf statt. Wie sieht es gesamtwirtschaftlich in diesen Industriebereichen aus?
Kehrer: Am Anfang der Wertschöpfungskette steht bekanntlich die Stahlindustrie. Somit gilt sie als zuverlässiger Frühindikator für die übrige Wirtschaft. Deutschland als größter Rohstahlproduzent der EU liegt mit 42,7 Millionen Tonnen im Jahr 2012 weltweit auf Position 7. Auch bei den warmgewalzten Erzeugnissen ist Deutschland hinter Südkorea auf dem siebten Rang.
Optimistisch blickt die Stahlbranche ins Jahr 2014: Laut der Wirtschaftsvereinigung Stahl ist für 2014 mit einer Aufhellung der Stahlkonjunktur zu rechnen. Für das nächste Jahr erwartet der Verband – trotz aller Unsicherheiten – einen Produktionsanstieg von etwa 3%. Auch die globale Stahlnachfrage bleibt auf Wachstumskurs.
Auch in der NE-Metallindustrie hellt sich das Konjunkturklima im ersten Halbjahr 2013 auf. 70% von befragten Unternehmen aus der NE-Metallindustrie bewerten aktuell ihre Geschäftslage als gut oder saisonüblich, berichtet die Wirtschaftsvereinigung Metalle. Das Produktionsniveau für dieses Jahr wird voraussichtlich dem von 2012 ähneln.
Die Perspektiven sind ebenfalls eher positiv: Auch für die nächsten sechs Monate sehen über 85% der Unternehmen für sich günstigere oder gleiche Geschäfte.
Auf einen stabilen Konjunkturverlauf dürfen die Aluminiumhersteller hoffen. Möglicherweise wird 2013 das Produktionsniveau vom vergangenen Jahr übertroffen. Die Branche zeigt sich verhalten optimistisch. Sie profitiert dabei auch vom Trend zu immer leichteren Autos und Flugzeugen.
Insgesamt produzieren die deutschen NE-Unternehmen im ersten Halbjahr 2013 rund vier Millionen Tonnen NE-Metalle, wovon 43% exportiert wurden.
Somit scheint das Konjunkturklima, in dem wire und Tube im April 2014 stattfinden, recht günstig.
Frage:
Wie ist der Stand der Dinge heute, fünf Monate vor Beginn der Fachmessen?
Kehrer: Zunächst einmal sind wir zuversichtlich, mit den 2014- Messen wieder ein gutes Anmeldeergebnis zu erreichen. Wir rechnen erneut mit über 2.500 Unternehmen und über 100.000 Quadratmetern verkaufter Fläche. Belegt sind 15 Messehallen.
Fünf Monate vor Beginn der wire 2014 sind über 58.000 Quadratmeter Fläche in den Hallen 9 bis 12 und 15 bis 17 verkauft. Das ist jetzt schon mehr als zur wire 2012 insgesamt belegt wurde und damit sind die Messehallen der wire 2014 voll. Es besteht aber die Möglichkeit, sich auf einer Warteliste vormerken zu lassen.
Auch bei der Tube sind bereits 49.000 Quadratmeter verkauft, 2012 betrug die belegte Fläche in den Hallen 1 bis 7a insgesamt 48.500 Quadratmeter. Auch hier die Tendenz zu größeren Ständen und einem größeren Messeauftritt, eine Entwicklung, die sich bereits bei den Vorveranstaltungen abgezeichnet hat.
Frage:
Welchen Stellenwert haben die Fachmessen wire und Tube international?
Kehrer: Die beiden Fachmessen sind weltweit mit Abstand die Leitmessen ihrer Branchen. Düsseldorf als Plattform der „Muttermessen“ ist international der No.1 Treffpunkt für Stahlexperten und Fachleute aus dem Bereich der NE-Metalle aus der ganzen Welt. Hier werden technologische Neuheiten aus den Bereichen der Draht-, Kabel- und Rohrindustrie gezeigt. Hier treffen Aussteller ihre weltweite Kundschaft und knüpfen neue Kontakte für zukünftige Geschäftsabschlüsse. Kein expandierendes Unternehmen kann es sich leisten, in Düsseldorf nicht Flagge zu zeigen.
Frage:
Was ist anders, verglichen mit den Vorveranstaltungen 2012?
Kehrer: Anders ist 2014 eine noch stärkere Einteilung in die einzelnen Messebereiche. So haben wir zum ersten Mal das PTF Plastic Tube Forum in der Halle 7.1. Hier haben Kunststoffrohrhersteller, Händler und Verbraucher die Möglichkeit, ihre geballte Kompetenz auf einer Sonderfläche zu präsentieren. Ein eigenes Forum deshalb, weil der Kunststoffrohr-Markt vor großen Herausforderungen, aber auch vor Chancen in der Energie- und Umwelttechnik steht.
Auch bei der wire gibt es eine Schwerpunktverschiebung: Zum ersten Mal sind alle Aussteller aus dem Bereich Gitterschweißmaschinen gemeinsam und kompakt in der Halle 16 zu finden. Rund 20 Unternehmen stellen ihre neuesten Produkte auf rund 2.000 Quadratmetern vor. Firmen wie Schlatter, EVG, Ideal oder PEDAX zeigen dann geballte Technologiepower in einer Messehalle.
Frage:
Wie sind die Angebotsschwerpunkte in den Hallen verteilt?
Kehrer: Bei der wire 2014 sind Draht-, Kabel und Glasfasermaschinen in den Hallen 9 bis 12, 16 und 17 zu finden. Außerdem präsentieren sich dort die Bereiche Draht- und Kabelproduktion und der Handel.
Die Umformtechnik (Fastener Technology) stellt wieder in Halle 15 aus, Aussteller der Federfertigungstechnik (Spring Making) und der Bereich Gitterschweißmaschinen (Mesh Welding Machinery) schließen sich in der Halle 16 an.
Bei der Tube 2014 befindet sich in den Hallen 1 und 2 der Bereich Rohrzubehör. Rohrhandel und Rohrherstellung schließen sich in Teilen der Halle 2 sowie in den Hallen 3, 4 und 7.0 und 7.1 an. Ebenfalls in Halle 2: der China-Pavillon.
Die Rohr-Umformtechnik ist in Halle 5 zu finden, Rohrbearbeitungsmaschinen werden in den Hallen 6 und 7a gezeigt. Ebenfalls in der Halle 7a: Maschinen und Anlagen.
Die zum ersten Mal durchgeführte Sonderschau PTF findet in Halle 7.1 statt. Profile sind hallenübergreifend in den Messehallen 1 bis 7.0 zu finden.
Frage:
Woher kommt die Mehrzahl der Aussteller?
Kehrer: Traditionell stark vertreten auf wire und Tube sind Aussteller aus Italien, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Spanien und Deutschland. Aus Übersee kommen die meisten Aussteller aus den USA, Indien, Taiwan und China.
Frage:
Aus welchen Ländern kommen die meisten Besucher zu wire und Tube nach Düsseldorf?
Kehrer: Erwartet werden wieder rund 70.000 Fachbesucher an fünf Messetagen. Die meisten Messegäste werden aus den starken Produktions- und Abnehmerländern wie Italien, Belgien, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Spanien, der Schweiz, Österreich, Russland, der Türkei und Deutschland kommen. Aus Übersee reisen verstärkt Besucher aus den USA, Brasilien, Indien und China an.
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