Investitionen in Pipelines
Die Chemieindustrie verlässt sich auf Pipelinenetze: Eine wichtige Lebensader des Ruhrgebietes ist die PRG Propylenpipeline als Rohrleitungsnetz. Die PRG-Propylenpipeline bildet das Rückgrat der Propylen-Chemie im Ruhrgebiet, betont die PRG Propylenpipeline Ruhr GmbH & Co. KG. Über sie wird Propylen angeliefert, weil es in der Region seit Jahren nicht mehr in ausreichender Menge hergestellt wird.
Ein weiterer Bau von Pipelines ist eine wichtige Aufgabe für Gegenwart und Zukunft der Chemie, für den die Rohrherstellung daher essentiell ist. So haben zehn Unternehmen – darunter BASF, Borealis, BP, Dow, Evonik und der Hafen Rotterdam – ein Abkommen zur grenzüberschreitenden Pipeline-Entwicklung in der trilateralen Region unterzeichnet. Es handelt sich um eine Kooperation für die chemische Industrie in Flandern, den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen („TRILOG“), in denen der jährliche Umsatz 180 Milliarden Euro beträgt und mehr als 350.000 Mitarbeiter tätig sind. „Pipelines sind die ‚Lebensadern‘ des trilateralen Chemie-Clusters; als sauberster und sicherster Verkehrsträger wird ihre Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der Branche noch wachsen“, betont der deutsche Verband VCI. Für die Verwirklichung dieser Pipelines werden abermals zahlreiche Rohre benötigt.
Eine neue, 140 Kilometer lange Wasserstoff-Pipeline wird Deutschland und Dänemark verbinden. Ab 2027 soll H2 von der Insel Bornholm nach Lubmin strömen. „Diese grenzüberschreitende Wasserstoffinfrastruktur soll die Entwicklung der Offshore-Windenergie in der Region und in der gesamten Ostsee vorantreiben“, erläutert der Wasserstoff-Netzbetreiber Gascade. Zudem zeige sie einen kosteneffizienten Dekarbonisierungspfad für das nordosteuropäische Energiesystem auf. Neben der direkten Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark gibt es laut Gascade Überlegungen, den Interconnector mit einem zukünftigen Ostsee-Backbone Richtung Schweden und Finnland herzustellen.
Rohre als Enabler des Fortschritts
Mit der verstärkten Nutzung von Wasserstoff auch als Energieträger, ermöglicht durch eine zugrundeliegende Pipeline-Logistik, gelangt die Chemieindustrie in eine Win-win-Situation: Denn sie stärkt ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit vor dem Hintergrund von strengeren Umweltauflagen und auch mit Blick auf steigende Energiepreise.
Werden aber zunehmend etwa nachwachsende Rohstoffe oder biogene Reststoffe als Ausgangsmaterialien eingesetzt, „müssen meist auch Verfahren, Anlagen, Materialrezepturen, Prozessparameter oder Methoden zur Qualitätskontrolle und Sicherheitsbewertung angepasst werden, was zugleich Auswirkungen auf vor- und nachgelagerte Industriezweige hat“, erläutert die Fraunhofer IGB. Ohne die Rohrbranche ist der Wandel also nicht realisierbar: Sie wird zum Enabler des Fortschritts der Chemieindustrie.
Trends und Highlights aus den Industriebereichen Draht, Kabel und Rohre sind auf der wire & Tube Expo vom 15. bis 19. April 2024 in Düsseldorf zu erleben. Aktuelle Branchen- und Produktinformationen befinden sich im Internetportal unter www.wire.de und www.Tube.de und auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/showcase/wire-and-tube-leading-international-trade-fairs/.