Seit gut einem Jahr ist die Wirtschaftsvereinigung Stahl wieder mit einem Hauptstadtbüro in Berlin vertreten, um vor Ort den Austausch mit Bundesregierung und Bundestag zu intensivieren. Neben der Kontaktpflege zu Abgeordneten und Vertretern der Ministerien werden hier auch Gesprächsrunden mit den Mitgliedern der Wirtschafts- und Forschungsausschüsse des Bundestages organisiert. Mit der Arbeitsebene der Fraktionen ist man ebenfalls im ständigen Dialog. Diese Präsenz in Berlin soll die Stahlindustrie und ihre Anliegen sichtbarer machen und der besseren Einbindung in die politischen Prozesse dienen.
Das Stahl-Zentrum
Unter dem Dach des Stahl-Zentrums arbeiten seit 1998 das Stahlinstitut VDEh und die Wirtschaftsvereinigung Stahl, sowie weitere Organisationen und Institute der Stahlindustrie zusammen. Als rechtlich selbstständige Einheiten bündeln sie im Stahl-Zentrum ihre Kompetenzen. Unter dem Dach dieser virtuellen Holding ‚Stahl-Zentrum’ finden sich insgesamt 14 Organisationen und Institutionen deutscher Stahlerzeuger.
Das Stahl-Zentrum hilft seinen Mitgliedsunternehmen durch gezieltes Marketing im nationalen und internationalen Wettbewerb, unterstützt die Weiterentwicklung der Stahltechnologie durch den Ausbau technisch-wissenschaftlicher Gemeinschaftsarbeit und informiert Kunden über aktuelle Entwicklungen in der Stahlindustrie.
Das Führungsteam des Stahl-Zentrums (von links): Rudolf Poß, Gerhard Endemann, Dr. Martin Theuringer, Dr. Hans Bodo Lüngen, Hans Jürgen Kerkhoff, Dr. Reinhard Winkelgrund, Dr. Peter Dahlmann © Photo: Stahl-Zentrum / Mario Rosenkranz
Die Wirtschaftsvereinigung Stahl
Die Wirtschaftsvereinigung Stahl ist der wirtschaftspolitische Verband der Stahlindustrie in Deutschland und kann auf eine über 130jährige Tradition zurückblicken: im Jahr 1874 bildete sich der “Verein Deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller”, der 1935 in die “Wirtschaftsgruppe Eisen schaffende Industrie” überführt wurde. Als Nachfolgeorganisation entstand 1946 die “Wirtschaftsvereinigung Eisen- und Stahlindustrie”; seit 1988 trägt sie ihren aktuellen Namen ‚WV Stahl‘.
Die Organisation vertritt die branchenpolitischen Interessen fast aller in Deutschland produzierenden Stahlunternehmen und ihrer assoziierten ausländischen Mitgliedsunternehmen gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Wichtigstes Ziel der Wirtschaftsvereinigung Stahl ist es, ein wirtschaftspolitisches Umfeld zu schaffen oder zu erhalten, in dem ihre Mitglieder erfolgreich arbeiten können.
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (ISER)
Die Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (ISER) unterstützt den Trend zu rostfreiem Edelstahl durch firmenneutrale und werkstoffbezogene Öffentlichkeitsarbeit für ihre Mitgliedsunternehmen aus Produktion, Handel, Verarbeitung, Oberflächenveredelung, Legierungsmittelindustrie und Verlagswesen. Dies beinhaltet die Veröffentlichung von praxisbezogenen Publikationen, Lieferdokumentationen und Fachartikeln, sowie die Realisierung gemeinschaftlicher Messeauftritte der Mitgliedsunternehmen, wie zum Beispiel auf den Weltleitmessen BAU, IFAT Entsorga und ACHEMA 2012.
Darüber hinaus haben sich die jährlichen „Edelstahltage“ in Düsseldorf als bedeutendes und erfolgreiches Branchenereignis etabliert. Durch die Ausrichtung und Unterstützung solcher Fachveranstaltungen wird Fachwissen an die bedeutende Zielgruppe der Metallbauer vermittelt. Die individuelle Bearbeitung anwendungstechnischer Anfragen von Fachleuten aus Bauwesen, Anlagenbau und Prozesstechnik sowie Bezugsquellen-Auskünfte bilden einen weiteren Arbeitsschwerpunkt.
So konnte sich die Website www.edelstahl-rostfrei.de als Informationsplattform für nichtrostende Stähle in den Suchmaschinen an erster Stelle positionieren.
Vorstandssitzung von Stahlinstitut VDEh und Wirtschaftsvereinigung Stahl am 13. Juni 2012 in Berlin © Photo: Stahl-Zentrum / Dirk Heckmann
Edelstahl-Vereinigung e. V.
Die Edelstahl-Vereinigung ist eine fachliche Gliederung der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Sie ist ein eingetragener Verein mit eigener Satzung und eigenem Vorstand. Sie vertritt die Interessen ihrer Mitgliedswerke, den Edelstahlproduzenten für gewalztes, geschmiedetes und blankgefertigtes Material und umfasst somit die Hersteller der Grundstufe wie auch der ersten Verarbeitungsstufe. Ihre mittelständische Struktur ist vor allem auf die Mitglieder im Schmiedebereich und in der Weiterverarbeitung zurückzuführen.
Die Geschichte der Edelstahl-Vereinigung begann, als sich die Werke mit steigendem Bedarf an immer höherwertigeren Stählen zur Wahrnehmung ihrer spezifischen Edelstahl-Interessen in einem Verband zusammenschlossen, so geschehen am 12. Dezember 1914 mit der Gründung der „Vereinigung Deutscher Edelstahlwerke“.
Verstärkter Dialog mit der Öffentlichkeit
Das Stahl-Informations-Zentrum ist ebenfalls eine Gemeinschaftsorganisation von Stahl erzeugenden und verarbeitenden Unternehmen in Deutschland. Seine wichtigsten Aufgaben sind die technische Information über die Be- und Verarbeitung von Stahl, sowie die Markt- und Imageförderung für den Werkstoff und seine Industrie. Um die Kommunikation mit Stahlverarbeitern und anwendern zu fördern, beteiligt sich das Stahl-Informations-Zentrum regelmäßig an Messen und führt in ganz Deutschland Vortragsveranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen durch.
Im Juni 2012 wurde vom S-I-Z zum neunten Mal der Stahl-Innovationspreis, einer der bedeutendsten Wettbewerbe seiner Art in Deutschland, verliehen. Von 658 eingereichten Projekten wurden in den vier Kategorien „Produkte aus Stahl“, „Stahl in Forschung und Entwicklung / Verfahren“, „Bauteile und Systeme aus Stahl für das Bauen“ und „Stahl-Design“ schließlich 13 ausgezeichnet.
Vor rund 900 Besuchern wurden insgesamt 13 Projekte ausgezeichnet, eins davon mit dem Sonderpreis für die beste Einreichung zum „Klimaschutz mit Stahl“. Der nächste Stahl-Innovationspreis wird 2015 vergeben.
Aktuell: Energie- und Klimapolitik
Die Energie- und Klimapolitik des Standortes Deutschland steht in diesen Wochen ganz oben auf der Agenda der Öffentlichkeitsarbeit. So wurde das Thema nicht nur in zahlreichen Interviews und Medieninformationen behandelt, sondern auch in öffentlichkeitswirksamen Open-Air-Aktionen:
Unter dem Motto „Dieses Rennen kann die deutsche Stahlindustrie nicht gewinnen“ hatte die Wirtschaftsvereinigung Stahl im Oktober 2012 einen symbolischen Hürdenlauf (Bild X) vor dem Deutschen Bundestag organisiert. Hintergrund: die deutsche Stahlindustrie stehe in einem intensiven internationalen Wettbewerb mit Ländern wie China, Russland und den USA, die keine vergleichbaren Kosten aus erneuerbaren Energien, aber auch keinen Emissionshandel und keine Energiesteuer haben.
Einfallsreich gestaltete sie auch die Aktion „Drahtseilakt“ am 21.03.2013 (Bild y), parallel zum Energiegipfel im Kanzleramt: hier wurde ein Stahlseil gespannt, auf dem ein Artist in der typischen Schutzkleidung eines Stahlarbeiters balancierte und dabei die „Energiekosten in Deutschland“ und den „Internationalen Wettbewerb“ in Form einer überdimensionalen Hantel stemmen musste.
Mehr zum Thema:
- 100 Jahre Edelstahl Rostfrei
- Stahl-Informations-Zentrum
- Stahlinnovationspreis 2012
Eine hochwertige Ausbildung, verbunden mit anschließender Berufsperspektive, gilt immer noch als bestes Rezept für die Bindung qualifizierter Mitarbeiter an eine Firma.