Können Windkraftanlagen noch nachhaltiger werden, als sie es bereits sind?
Die Antwort lautet eindeutig Ja. Tata Steel Netherlands arbeitet gemeinsam mit mehreren Forschungsinstituten und weiteren Partnern daran, eine neue Generation von Windturbinen zu entwickeln – Turbinen, die bei gleicher Belastbarkeit weniger Stahl benötigen und zudem eine längere Lebensdauer aufweisen. Die laufenden Forschungsaktivitäten sind intensiv, wobei eine enge Kooperation mit Akteuren aus dem Windturbinenmarkt besteht. Das erklärte Ziel: Bis 2027 soll eine Pilotanlage realisiert werden.
Tata Steel trägt täglich auf vielfältige Weise zum grünen Wandel bei. So wird Stahl geliefert, der mit weniger Abfall und reduzierten CO₂-Emissionen hergestellt wird, während alle Produktionsprozesse energieeffizient gestaltet sind. Zudem sorgt der Einsatz von stärkerem Stahl dafür, dass insgesamt weniger Material benötigt wird – was auch den Kraftstoffverbrauch senkt. Weiterhin kommen intelligente Stähle zum Einsatz, die weniger Totalschäden verursachen und die Sicherheit der Insassen optimieren. Auch in der Entwicklung von Spezialstählen für Batteriegehäuse und Batteriezellen wird an einer sicheren, langlebigen Lösung gearbeitet. In der Verpackungsindustrie trägt der hochwertige Weißblechstahl von Tata Steel dazu bei, dass Konserven länger haltbar bleiben und dadurch Lebensmittelabfälle reduziert werden.
Weniger Stahl, genauso stark
Bisher wurden Windkraftanlagen in dieser Liste noch nicht berücksichtigt, da sie traditionell aus sehr dickem Stahl gefertigt sind. Im Gegensatz dazu ist Tata Steel Nederland auf hochwertigen, dünneren Stahl spezialisiert – den sogenannten Stahl auf der Rolle, der in Autos, Waschmaschinen und Konservendosen Verwendung findet. Windkraftanlagen werden bisher aus dicken Stahlblechen (4 bis 10 Zentimeter) hergestellt, die zu Ringen verschweißt und gestapelt werden. Dies könnte sich nun ändern, denn ein Forscherteam von Tata Steel Netherlands untersucht gemeinsam mit der TU Delft und weiteren Partnern, ob es möglich ist, gleich belastbare Windkraftanlagen mit dünnerem Stahl und alternativen Stahlkonstruktionen zu bauen – ein neuer Ansatz im Anlagenbau.
F&E-Direktor Hans van der Weijde von Tata Steel Netherlands erklärt: “Denken Sie an den Bau von Windkraftanlagen mit (versteiften) Paneelen oder mit spiralförmigen Stahlkonstruktionen oder mit doppelwandigen Oberflächen. An dieser Forschung sind verschiedene Akteure aus der Industrie beteiligt, denn was technisch erdacht wird, muss natürlich auch in der Praxis funktionieren.”
Die neuen Windturbinen werden im Rahmen eines Industriekonsortiums unter der Leitung von Tata Steel Netherlands und der TU Delft entwickelt. Dr. Milan Veljkovic, Professor für Stahl- und Verbundbau, erläutert dazu: “Die Doppelwand der Windkraftanlagen erfordert eine spezifische innovative Technologie, um die Verbindung der verschiedenen Segmente realisieren zu können. Mit diesem Neubau wollen wir sowohl die Nachhaltigkeit als auch die Wettbewerbsfähigkeit der Windkraftanlagen verbessern.”
Innovation für eine längere Lebensdauer
Neben der Reduzierung des Stahlanteils zielt die Forschung darauf ab, die Lebensdauer der Windkraftanlagen zu verlängern. Während die derzeitigen Anlagen etwa 15 bis 20 Jahre halten, wird an einer neuen Generation geforscht – ein Ziel, das bereits seit über 30 Jahren verfolgt wird. Diese neue Generation soll sowohl an Land als auch auf See einsatzfähig sein. Mit den geplanten Green-Steel-Investitionen in IJmuiden möchte Tata Steel auch mit Windkraftanlagen aus grünem Stahl einen bedeutenden Beitrag zur Erzeugung grüner Energie leisten.