Laut Mitteilung vom 4. September hat die Stadt Dortmund ein erstes Szenario für die künftigen Wärmeenergiequellen in Dortmund entwickelt. Ziel ist eine nachhaltigere und klimaneutrale Wärmeversorgung im Rahmen der Wärmewende. Bisherige Ergebnisse der Potenzialanalyse für das ganze Stadtgebiet, die noch nicht vollständig abgeschlossen ist, sollen nun dem Stadtrat vorgelegt werden.
Bei der Erarbeitung ihres Energienutzungsplanes (ENP), den Dortmund bereits Ende 2021vorgelegt hatte – lange vor Veröffentlichung der Rahmenbedingungen für die kommunale Wärmeplanung durch den Gesetzgeber – sind neben der Wärme- und Stromversorgung auch grüne Gase wie Wasserstoff und Kälte von Bedeutung. Das Gesetz berücksichtigt zwar die Stromnetze nicht, geht aber beim Thema Wärme formal über Energienutzungsplan der Stadt hinaus, sodass die Stadtverwaltung für „die nun vorgegebene Wärmeplanung“ nun noch „den konkreten Auftrag des Rates“ benötige.
ENP: Grundlage für Planungs- und Umsetzungsentscheidungen
Rund 50 % der Treibhausgas-Emissionen des Dortmunder Energiesektors stammten aus der Bereitstellung von Wärme, was sich in der ersten Version des ENP stark widerspiegele.
Der sogenannte „digitale Zwilling“ sei ein zentrales Arbeitsinstrument für die Analyse der relevante städtischen Energieströme „aus möglichst vielen Realdaten“. Somit werde die Simulation möglichst vieler unterschiedlicher Szenarien ermöglicht.
Im ENP seien sowohl die städtische Energieinfrastruktur als auch „der Zustand aller Dortmunder Gebäude und ihrer Energieeffizienz“ erfasst. Diese Daten werden dann wiederum mit sozioökonomischen Daten zusammengeführt.
Erste Untersuchungsergebnisse: Gebäudebestand und sonstige Potenziale
„Im Bestand entsprechen nur rund 41 % der Wohngebäude einer Energieeffizienzklasse von E oder besser. Die restlichen 59 % der Wohngebäude liegen bei Klasse F oder schlechter“, gibt die Stadt bekannt. „Unsanierte Altbauten oder Nachkriegsbauten schneiden besonders schlecht ab. Der Dortmunder Gebäudebestand hat also ein großes Sanierungspotenzial. Eine sehr gute Sanierung kann über 80 % der eingesetzten Wärmeenergie einsparen. Auch für den Ausbau von Wärmenetzen wurden Potenziale erkannt: Einige Gebiete mit erhöhter oder großer Wärmebedarfsdichte sind noch nicht durch eine zentrale Wärmeversorgung erschlossen.“
Nach Angaben der Stadt Dortmund stellten Emschergenossenschaft und Lippeverband Fakten „zu den Abwärme-Potenzialen von Abwasserkanälen und Klärwerken“ zur Verfügung.
Weitere individuelle Potenziale (Auftragnehmer der Stadt, DEW21 und greenventory), die auf umfangreicher Datenbasis mit Hilfe von KI identifiziert wurden, umfassen weitere erneuerbare Energiepotenziale wie zum Beispiel Biomasse, Solar-und Geothermie, Luftwärmepumpen, Sanierungspotenzial.
„Zielnetz“ in drei Flächenkategorien eingeteilt
Die Stadt nimmt für „das Zielnetz“ eine Einteilung ihrer Flächen in drei Kategorien vor:
- Gebiete für dezentrale Wärmeversorgung (Einzelversorgung, z. B. Wärmepumpen, Biomasseheizungen oder Gasheizung mit Biomethan)
- Wärmenetzgebiete (Teilgebiet, dass durch ein bestehendes oder geplantes Wärmenetz versorgt werden könnte)
- Prüfgebiete (viele Faktoren sind hier noch unbekannt)
Ausführliche Informationen sind hier zu finden.
Ausblick
Die Stadt Dortmund plant, den ENP bis Ende des Jahres in seiner ersten Fassung fertigzustellen und im Anschluss kontinuierlich fortzuschreiben. Mit den kommunalen Wärmeplänen sei voraussichtlich Im Juni 2025 zu rechnen.