Erneuerbarer Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle bei der Energiewende. In Europa experimentieren Mitgliedsstaaten bereits mit diesem Energieträger und untersuchen, wie bestehende Erdgasverteilungsnetze für die Versorgung mit Wasserstoff umfunktioniert werden können. Da Wasserstoff ein hochentzündliches Gas ist, müssen technische Mitarbeiter, die mit Wasserstoffverteilungsnetzen arbeiten, nicht nur geschult, sondern auch mit geeigneten Werkzeugen ausgestattet sein. Eine der effektivsten Technologien zur Detektion von Wasserstoffflammen ist die Wärmebildkamera.
Wasserstoff gilt als entscheidend für die Umsetzung des europäischen Green Deals und den Übergang zu sauberer Energie. Er hat vielfältige Anwendungen als Rohstoff, Brennstoff oder Energieträger und -speicher, etwa in der Industrie, im Transportwesen oder im Energiesektor. Besonders interessant ist Wasserstoff auch für die Beheizung alter Gebäude, die schwer zu isolieren sind und in denen elektrische Wärmepumpen ineffizient wären.
Umrüstung bestehender Gasnetze
Die effiziente Verteilung von Wasserstoff bleibt eine Herausforderung. Der Aufbau neuer Wasserstoff-Infrastrukturen ist kostspielig, daher gewinnen Lösungen an Bedeutung, die bestehende Erdgasnetze für Wasserstoff umrüsten.
Bereits durchgeführte Demonstrationsprojekte zeigen, dass Wasserstoff mit Anpassungen in vorhandene Gasnetze integriert werden kann. Beispiele sind:
- HyDeploy (Großbritannien, 2020): Bis zu 20 % Wasserstoff wurden dem Gasnetz der Universität Keele beigemischt.
- H21 Leeds City Gate Report: Die Umstellung des britischen Gasnetzes auf 100 % Wasserstoff wurde als technisch machbar und kosteneffizient bestätigt.
- Pilotprojekt in Lochem (Niederlande, 2022): Zwölf Häuser wurden mit Wasserstoff beheizt, der über bestehende Erdgasleitungen transportiert wurde.
Diese Projekte zeigen das wachsende Interesse an Wasserstoffverteilungsnetzen und deren potenzielle Sicherheit und Effizienz.
Sicherheitsmaßnahmen: Spülen und Abfackeln
Beim Übergang von Erdgas zu Wasserstoff müssen Verteilungsrohre gespült werden, um Erdgas zu entfernen und Wasserstoff einzuleiten. Das Abfackeln – die kontrollierte Verbrennung von überschüssigem Wasserstoff – ist eine gängige Sicherheitsmaßnahme bei Wartungsarbeiten.
Wasserstoffflammen sind bei Tageslicht fast unsichtbar, weshalb Techniker geschult und mit speziellen Werkzeugen ausgestattet sein müssen, um unerwartete Flammenbewegungen zu erkennen.
Wärmebildkameras: Ideales Werkzeug für die Wasserstoffsicherheit
Wärmebildkameras sind unverzichtbar, um die Sicherheit bei der Arbeit mit Wasserstoff zu gewährleisten. Sie können unsichtbare Wasserstoffflammen durch die abgegebene Wärmestrahlung sichtbar machen. Vorteile der Wärmebildkameras:
- Verbessertes Situationsbewusstsein: Sie bieten eine visuelle Darstellung der Szene, einschließlich der Wasserstofffackeln.
- Erhöhte Sicherheit: Techniker können Flammen aus sicherer Entfernung überwachen, ohne sich der Flamme nähern zu müssen.
- Mehrere Anwendungen: Neben der Flammenerkennung können sie auch Hotspots oder Überhitzungsprobleme aufspüren.
- Weniger Fehlalarme: Wärmebildkameras reagieren weniger auf Nicht-Flammenquellen wie Sonnenlicht oder heiße Oberflächen.