Die Simona AG, Hersteller und Entwicklungspartner thermoplastischer Kunststoffprodukte mit Sitz im rheinland-pfälzischen Kirn, verzeichnete in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Umsatzrückgang um 5,7 %. Trotz stabiler Absatzmengen führte eine schwache Nachfrage nach Fluorpolymer-Produkten und zunehmender Preisdruck zu einem Umsatz von 440,5 Mio. Euro gegenüber 467,2 Mio. Euro im Vorjahr.
Auch das dritte Quartal verlief schwächer als im Vorjahr, wobei der Konzernumsatz um 3,4 % auf 142,5 Mio. Euro sank. Ebenso verzeichnete das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) einen deutlichen Rückgang auf 28,5 Mio. Euro gegenüber 41,6 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum, mit einer EBIT-Marge von nur noch 6,5 %.
Regionale Unterschiede: Stabilität in Amerika und Wachstum in Asien-Pazifik
Die Umsatzentwicklung variiert stark zwischen den Regionen. In Europa und dem Nahen Osten (EMEA) spürte Simona die schwache Nachfrage der Industrie besonders stark, während in Amerika das Industriegeschäft stabil blieb. Hingegen verzeichnete die Region Asien-Pazifik, insbesondere dank starker Umsätze in China, ein positives Wachstum. Das Geschäft mit Mobilitätsanwendungen wie der Innenausstattung von Flugzeugen und Caravans schwächelte, besonders in EMEA und Amerika, während Asien-Pazifik auch in diesem Segment Wachstum generieren konnte.
Ergebnisse in den Business Lines: Lichtblicke im Infrastruktursektor und der Fischzucht
In den verschiedenen Geschäftsbereichen zeigt sich ein differenziertes Bild: Während die Business Line Industry in EMEA und Asien-Pazifik Rückgänge verzeichnete, entwickelten sich die Umsätze im Bereich Infrastruktur stabil. Ein besonderes Highlight war der deutliche Umsatzanstieg im Bereich der Fischzuchtanlagen dank erfolgreicher Projekte. Dagegen blieb das Geschäft in den Bereichen Werbung & Bau und Mobilität unter den Erwartungen, da diese von der schwachen Konjunktur stark betroffen waren.
Jahresprognose korrigiert: Umsatz- und Margenziele am unteren Ende
Trotz der stabilen Absatzentwicklung bezeichnet Simona das Jahr 2024 als „herausfordernd“. Der CEO Matthias Schönberg betont die Belastung durch einen intensiven Wettbewerb und sinkende Verkaufspreise. Die angepasste Umsatzprognose für das Gesamtjahr liegt nun bei 570-580 Mio. Euro statt bisher 580-600 Mio. Euro. Simona rechnet damit, die EBIT-Marge von 6-8 % am unteren Ende zu erreichen und will Investitionen sowie den Personalaufbau kritisch prüfen.