Der US-amerikanische Mischkonzern Honeywell seigt in das LOHC-Geschäft ein. Das Unternehmen hat einen eigenen Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC) vorgestellt, der Wasserstofftransport über große Entfernungen ermöglichen soll.
Bei der LOHC-Lösung von Honeywell wird Wasserstoffgas durch den “Honeywell UOP Toluol-Sättigungsprozess” chemisch in einen flüssigen Träger umgewandelt. Der Vorteil: Der neue Träger verhält sich wie herkömmlicher Diesel und ist deshalb mit bestehender Infrastruktur kompatibel. Das gilt z.B. für Tankspeicher, Motoren und Raffinerien.
Am Bestimmungsort wird der Wasserstoff mit Hilfe “des Honeywell UOP Methylcyclohexan-Dehydrierungsprozesses” aus dem Träger zurückgewonnen. Bestehende ungenutzte Ölraffinerieanlagen können nach Angaben des Konzerns so umgerüstet werden, dass der Wasserstoff aus dem flüssigen Träger freigesetzt und für kommerzielle und industrielle Anwendungen nutzbar ist.
Der in der LOHC-Lösung verwendete Trägerstoff sei leicht verfügbar und erfordere nur minimale Aufbereitung.
Honeywells Green Hydrogen Program
LOHC ist Teil des Green Hydrogen Program von Honeywell. Das Programm stützt sich auf Forschungs- und Entwicklungsarbeit sowie die Erfahrung der US-Amerikaner mit Membranen und Katalysatoren für die Gasverarbeitungs-, Raffinerie-, Stahl- und petrochemische Industrie. Zudem ist man zunehmend auf dem Feld neuartiger Membranen für Batterie- und Energieanwendungen tätig.
„Mit dem zunehmenden Fokus auf Unternehmen, die ihren Kohlendioxid-Fußabdruck reduzieren und die Wasserstoffwirtschaft ausbauen wollen, kann Honeywell LOHC eine Option für den Langstreckentransport bieten, die Wasserstoff-Systeme in Schwung bringen kann“, so Bryan Glover, Präsident, Honeywell UOP.
„Unsere LOHC-Lösung kann bei der Energiewende helfen, weil sie bestehende Raffinerieanlagen nutzt und umfassende Lösungen für die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette bietet.“