Um ihre Forschungsbemühungen zur Aufbereitung und zum Recycling von Rohstoffen für die Energiewende weiter voranzubringen, verstärken die TU Bergakademie Freiberg und die Unternehmensgruppe Köppern ihre Zusammenarbeit. Im Mittelpunkt stehen dabei Prozesse und Maschinen für die Aufbereitung von Eisenerz für die Produktion von grünem Stahl.
Der Standort der Unternehmensgruppe Köppern in Freiberg trägt seit November den Zusatz „Institut an der TU Bergakademie Freiberg“. Weltweit entwickelt, baut und vertreibt Köppern Anlagen und Schwermaschinen für industrielle Prozesse in verschiedenen Branchen, darunter Düngemittel, Baustoffe, Bergbau, Metallurgie und Recycling. Der Standort der Unternehmensgruppe Köppern ist direkt neben der Technischen Universität Bergakademie Freiberg gelegen, die eine Versuchsanlage zur Brikettierung, Kompaktierung, Hochdruckzerkleinerung und Verschleißmessung für die Köppern-Gruppe betreibt.
Forschungsprojekte für die Energiewende
Durch einen neuen Vertrag wird die langjährige Zusammenarbeit zwischen der TU Bergakademie Freiberg und Köppern im Bereich Maschinen- und Anlagenbau intensiviert. Dadurch wird die Köppern Aufbereitungstechnik GmbH & Co. KG zum sogenannten An-Institut der Universität. Diese An-Institute sind eigenständige Forschungseinrichtungen, die langfristig mit der TU Bergakademie Freiberg kooperieren und das Lehr- und Forschungsangebot der Universität ergänzen. Die Anerkennung als An-Institut erfolgt hierbei gemäß dem Sächsischen Hochschulgesetz.
Eines dieser gemeinsamen Forschungsprojekte konzentriert sich auf die Entwicklung von Briketts aus Eisenerz, die in mit Wasserstoff betriebenen Öfen zu grünem Stahl weiterverarbeitet werden können.
Prof. Georg Unland erläutert, dass Technische Universitäten – und insbesondere die TU Bergakademie Freiberg aufgrund ihres Profils – eine besondere Verantwortung bei technischen und technologischen Umbrüchen tragen. Denn wissenschaftliche Erkenntnisse müssten möglichst schnell in die Praxis überführt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie zu sichern. Dies könne durch gemeinsame Forschungsprojekte mit Firmen, durch Ausgründungen oder durch Personalaustausch erfolgen.
„All dies stärkt die Attraktivität des Standortes Freiberg“, so Unland.
„Prozesse und Maschinen, angefangen bei der Zerkleinerung des Erzes und der ‚Veredelung‘ des Eisenerzkonzentrates für die Herstellung geeigneter Pellets für das Direktreduktionsverfahren, bis hin zur Heißbrikettierung des erzeugten Eisenschwamms können zusammen mit der TU Bergakademie weiterentwickelt und sogar im halbindustriellen Maßstab abgebildet werden. Dazu stehen modernste Versuchsanlagen im Institut für Aufbereitungsmaschinen und Recyclingsystemtechnik zur Verfügung.“, erklärt Christopher Schäfer, geschäftsführender Gesellschafter der Köppern-Gruppe.
Engagement bei der studentischen Ausbildung
Ein weiteres laufendes Forschungsprojekt widmet sich der Nutzung von KI-unterstützten Verfahren für die Weiterentwicklung von Kaliaufbereitungsanlagen zur Produktion von Düngemitteln. Dies ist Teil des Engagements von Köppern, gemeinsam mit der TU Bergakademie Freiberg, innovative Lösungen für die nachhaltige Aufbereitung primärer und sekundärer Rohstoffe zu entwickeln.
Die Zusammenarbeit wird vom Institut für Aufbereitungsmaschinen und Recyclingsystemtechnik (IART) organisiert, welches sich auch bei der studentischen Ausbildung engagiert. Prof. Holger Lieberwirth vom IART verweist darauf, dass schon über 50 gemeinsame studentische Arbeiten während der bestehenden Zusammenarbeit unterstützt wurden. Diese Zusammenarbeit wird sich nun durch das neue An-Institut vertiefen.