Daimler Truck, die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und Kawasaki Heavy Industries haben auf der Hydrogen Technology World Expo in Hamburg ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Gemeinsam wollen sie eine Lieferkette für grünen Flüssigwasserstoff nach Europa aufbauen – mit dem Hamburger Hafen als zentrale Drehscheibe für die Versorgung des europäischen Hinterlands.
Die Kooperation soll den Import von Flüssigwasserstoff aus wasserstoffproduzierenden Ländern nach Deutschland ermöglichen und den Energieträger breiter verfügbar machen. Da Flüssigwasserstoff unabhängig von Pipelines transportiert werden kann, könnte dies insbesondere Mobilität, Logistik und Luftfahrt zugutekommen. In den kommenden Monaten wollen die Partner die logistischen Anforderungen für Umschlag, Lagerung und Weitertransport per Straße und Schiene untersuchen. Außerdem planen sie, weitere Unternehmen und Institutionen in ein Konsortium entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette einzubinden.
Wasserstoff für Transport und Hafenlogistik
Dr. Andreas Gorbach, Vorstandsmitglied bei Daimler Truck, betonte die Bedeutung von Wasserstoffimporten für Europa. Der Mercedes-Benz GenH2 Truck könne „nicht nur Abnehmer für grünen Flüssigwasserstoff werden, sondern auch den Weitertransport auf der Straße ermöglichen“. Zudem reduziere Wasserstoff „den Umfang und die Kosten des Stromnetzausbaus“.
Daimler Truck verfolgt eine Doppelstrategie mit batterieelektrischen und wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen. Nach abgeschlossenen Erprobungen sollen ab Ende 2026 in Wörth 100 Sattelzugmaschinen in Kleinserie produziert werden.
HHLA-Finanzvorständin Annette Walter sieht in Flüssigwasserstoff „einen Schlüssel zur klimaneutralen Zukunft“. Die HHLA testet Brennstoffzellen in Umschlaggeräten und will über ihr europäisches Logistiknetzwerk Industriepartner mit Wasserstoff versorgen.
Kawasaki Heavy Industries bringt Technologie und Erfahrung in Produktion, Lagerung, Transport und Entgegennahme von Flüssigwasserstoff ein. Das Unternehmen entwickelt derzeit Schiffe mit bis zu 160.000 m³ LH₂-Kapazität – künftig auch in Größen vergleichbar mit heutigen LNG-Carriern.