Jetzt wurde das feuerhemmende Rohrmantelsystem von nicht weniger als vier der führenden Zertifizierungsgesellschaften im maritimen Sektor, DNV, Bureau Veritas, ABS und Lloyds Register, zugelassen. Damit bietet GF Piping Systems Komplettlösungen, die auf dem gesamten Schiff eingesetzt werden können und die maritime Industrie nachhaltiger machen.
Die Treibhausgasstrategie der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) ist eindeutig: Im Vergleich zu 2008 muss die Kohlenstoffintensität der internationalen Schifffahrt bis zum Jahr 2030 um 40 % und bis 2050 um 50 % reduziert werden. Um diese Ziele zu erreichen, setzen Schiffsbauer und Schiffseigner zunehmend auf thermoplastische Rohrleitungssysteme - ihr geringes Gewicht und ihre Korrosionsbeständigkeit machen sie zu einer langlebigen und kostengünstigeren Alternative zu metallischen Rohrleitungssystemen. Die besonders hohen Sicherheitsstandards bei L3-Anwendungen an Bord, einschließlich Motorkühlung, Ballast oder Ballastwasseraufbereitung, haben jedoch dazu geführt, dass Thermoplaste nicht auf dem gesamten Schiff eingesetzt werden konnten. Dank der DNV-, BV-, ABS- und LR-Zulassungen führt HEAT-FIT nun thermoplastische Rohrleitungssysteme in L3-Anwendungen auf Kreuzfahrtschiffen, Handelsschiffen und Offshore-Energieplattformen ein.
Ein innovatives feuerhemmendes Rohrmantelsystem
HEAT-FIT von GF Piping Systems ist kompatibel mit dem ecoFIT-Sortiment von Polyethylen-Rohren und -Formteilen für den Einsatz in Frisch- und Meerwasser sowie in der Wasser- und Abwasseraufbereitung. Das neue Rohrmantelsystem besteht aus zwei TPU-Schichten mit einer kratz- und schmutzabweisenden Aussenbeschichtung. Zwischen diesen TPU-Schichten umschließt HEAT-FIT ein Hochtemperatur-Glasfasergewebe sowie eine intumeszierende Beschichtung. Zusammen schützen diese bewährten Materialien die ecoFIT-Rohre und -Formstücke 30 Minuten lang bei einem Druck von 3 bar gegen Feuer mit einer Temperatur von bis zu 1000°C. Gleichzeitig ist HEAT-FIT nur 3,5 Millimeter dick, so dass es schnell und einfach in Neubauten installiert oder auf bestehenden Schiffen nachgerüstet werden kann, ohne dass das Rohrleitungssystem verändert werden muss.
Während der Entwicklungsphase wurde HEAT-FIT einer Vielzahl von Tests unterzogen, um einen sicheren und zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten. Dazu gehörte die Feuerbeständigkeit der Rohrmuffen und des Zubehörs wie Rohrschellen und Flansche gemäß IMO Res. A753 Feuerbeständigkeit L3 Code. HEAT-FIT wurde auch einer Oberflächenentflammbarkeits-, Rauch- und Toxizitätsprüfung gemäß IMO A653 2010 FTP Code Part 5 und Part 2 unterzogen. Darüber hinaus wurden die Komponenten mit Seewasser, mit Dieselkraftstoff verunreinigtem Wasser sowie mit Salzwasserspray auf Wasserdichtigkeit getestet.
"Wir freuen uns sehr über die Bestätigung von DNV, Bureau Veritas, ABS und Lloyds Register, dass HEAT-FIT für maritime Anwendungen zugelassen ist", sagt Roberto Chiesa, Head of Business Development Marine bei GF Piping Systems. "Mit der Einführung eines feuerhemmenden Rohrmantelsystems haben wir die Tür für den Einsatz von Thermoplasten in zusätzlichen Anwendungen auf Schiffen und Offshore-Energieplattformen geöffnet. Unsere Komplettlösungen vereinfachen den Planungs- und Installationsprozess." Derzeit wartet das Unternehmen auf weitere Zulassungen durch die RINA.
Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren maritimen Industrie
Traditionell bestehen viele Rohre an Bord von Schiffen entweder aus Stahl oder Metall. Die Nachteile dieser Materialien sind ihr hohes Gewicht und ihre Anfälligkeit für Korrosion. "Kunststoffrohre hingegen sind ein Gewinn für die maritime Industrie", erklärt Roberto Chiesa. "Aufgrund ihrer Materialeigenschaften sind sie nicht nur kostengünstiger in der Installation und Wartung, sondern machen Schiffe auch energieeffizienter." Um diese Behauptungen zu belegen, führte GF Piping Systems im Jahr 2021 eine Studie durch, in der der Einsatz von vorgedämmten Polyethylenrohren mit einem nachgedämmten Stahlsystem auf einem simulierten Kreuzfahrtschiff mit 150.000 BRZ verglichen wurde. Als Teil eines klimatisierten Kühlwassersystems verbesserte COOL-FIT, die Kunststoffalternative des Unternehmens, den Treibstoffverbrauch, senkte die Emissionen und reduzierte die Kosten. "Nach 30 Jahren in der maritimen Industrie sind wir uns sehr bewusst, dass wir unsere Ozeane und unser Klima in Zukunft schützen müssen. Ich glaube, dass Kunststoffrohrsysteme als Teil einer ganzheitlichen Strategie eine wichtige Rolle bei der Erreichung dieser Ziele spielen können", so Chiesa weiter.