Der Aufsichtsrat hat die Pläne der Stadtwerke Stuttgart (SWS) für eine 10-MW-Elektrolyseanlage im Stuttgarter Hafen genehmigt. Dies gab das Unternehmen am 20. August bekannt. Das Projekt, genannt "Green Hydrogen Hub Stuttgart" (GH2S), sieht die Installation von vier Elektrolyseuren vor, die ab 2026 eine jährliche Produktion von bis zu 1.000 Tonnen grünen Wasserstoffs ermöglichen sollen.
Laut SWS ist der Baubeginn für Anfang 2025 geplant, wobei die Wasserstoffproduktion Ende 2026 anlaufen soll. Es wird betont, dass ausschließlich überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne zum Einsatz kommen wird. Die Gesamtleistung der Anlagen soll bis zu 10 MW betragen.
Für den Transport des produzierten Wasserstoffs ist ein Logistikkonzept vorgesehen, das die Belieferung von Industrie, Forschungseinrichtungen und Schwerlast-Tankstellen ermöglichen soll. Der Wasserstoff soll entweder über die geplante H2 GeNeSiS-Pipeline oder per Trailer zu den Abnehmern gelangen. Die Vorbereitungen des Baugeländes haben bereits begonnen. Die SWS betonen die Bedeutung des Projekts für den Wirtschaftsstandort Stuttgart, da der erzeugte Wasserstoff aufgrund seiner hohen Reinheit besonders für den Einsatz in Brennstoffzellen geeignet ist.
Bedeutung für die Energiewende
Das Projekt wird von den SWS als entscheidender Schritt hin zu einer nachhaltigen Zukunft der Landeshauptstadt bezeichnet. Es basiert auf dem EU- und landesgeförderten Wasserstoff-Projekt H2 GeNeSiS, das die SWS im Juni 2022 gemeinsam mit kommunalen Partnern und Forschungsinstituten des Neckartals ins Leben gerufen haben. Auch das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg ist involviert und plant die Errichtung eines zusätzlichen Forschungs-Elektrolyseurs auf dem Gelände.
Um sicherzustellen, dass die Elektrolyseure ausschließlich überschüssigen Grünstrom nutzen, planen die SWS den Einsatz eines KI-gesteuerten digitalen Zwillings der Anlage. Dies soll sich positiv auf das Lastmanagement des Stromnetzes auswirken. Daher wird das Wasserstoffprojekt am Stuttgarter Hafen als wesentlicher Beitrag zur Wirtschaftlichkeit der Energiewende insgesamt betrachtet."