Die Fritz Winter Eisengießerei hat in einer Magistratssitzung in Stadtallendorf ihre umfangreichen Zukunftspläne präsentiert. Unter der Leitung von Geschäftsführer Ralf von Hörsten und Markus Semmler, dem Leiter für Werksplanung und Umweltschutz, kündigte das Unternehmen eine Investition von mehr als 300 Millionen Euro in den kommenden Jahren an. Diese Investition ist Teil des größten Investitionsprogramms in der Geschichte des Unternehmens und zielt auf eine nachhaltige Transformation der Produktionsprozesse ab. Bis 2045 will die Eisengießerei CO2-Neutralität erreichen.
Das finanzielle Rückgrat dieses Vorhabens bildet ein Konsortialkredit. Dieser wurde in Zusammenarbeit mit der Debt Advisor Falkensteg und der internationalen Wirtschaftskanzlei Mayer Brown strukturiert. CFO Jörg Müller betonte, dass die Größe der Finanzierung eine klare Bestätigung für die solide Arbeit von Fritz Winter darstellt und das Vertrauen der Kreditgeber in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens widerspiegelt.
eco solutions für nachhaltige Produktion
Die Investitionen fließen in die Weiterentwicklung der sogenannten „eco solutions“. Diese sind eine Serie von innovativen und nachhaltigen Produktionstechnologien, die Fritz Winter in den letzten zehn Jahren entwickelt hat. Dazu gehört das ecoCasting, das als das nachhaltigste Eisengussverfahren weltweit gilt. Es reduziert durch die Einsparung von Millionen Litern Trinkwasser und den Verzicht auf Grünsand die Umweltbelastung drastisch.
ecoCoating steht für umweltverträgliche Oberflächenbeschichtungen, um den Verschleiß an Bremsscheiben zu minimieren. Es verlängert die Lebensdauer von Bremsscheiben und senkt Feinstaubemissionen um bis zu 90%.
Zudem wird in das ecoMelting investiert, das darauf abzielt, die Gießerei CO2-neutral und unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen.
CO2-Neutralität ist Zukunftssicherheit
Ein Höhepunkt der geplanten Erweiterungen ist die Inbetriebnahme einer der größten Elektro-Tiegelofen-Anlagen Europas im Herbst 2024. Diese wird eine signifikante Reduktion der CO2-Emissionen ermöglichen. Die strategische Ausrichtung auf umweltfreundlichere Produktionsmethoden ist ein wichtiger Schritt, um die Standorte zukunftssicher zu machen.
Die Führung von Fritz Winter sieht in den qualifizierten Mitarbeitern einen entscheidenden Faktor für den Erfolg dieser nachhaltigen Transformation. „Wir kombinieren mutige Strategien und transformative Technologien, um dauerhafte Leistungssteigerungen zu erzielen und eine Belegschaft aufzubauen, die für diese und die nächste Generation erfolgreich sein wird“, erklärte Jörg Müller. Das Unternehmen sei entschlossen, seine Pionierarbeit fortzusetzen und einen bedeutenden Beitrag zur Umweltverträglichkeit in der Gießereiindustrie zu leisten.