BASF Process Catalysts GmbH und die chinesische Envision Energy wollen ein neues Verfahrens für die Synthese von E-Methanol aus CO2 und Wasserstoff entwickeln. Die erste Testanlage soll 2025 in Chifeng (China) installiert werden.
Im Rahmen der Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Gewinnung von E-Methanol will BASF seine Katalysatortechnologie SYNSPIRETM zur Verfügung stellen. Envision Energy werde ein Prozessdesign enwickeln und in seine Energiemanagementsysteme integrieren. Die Unternehmen wollen die Machbarkeit des Verfahrens im nächsten Jahr an einem Standort von Envision Energy im chinesischen Chifeng demonstrieren.
Der BASF-Katalysator ermögliche eine besonders effiziente Umwandlung von Wasserstoff und CO2 zu E-Methanol. BASF spricht von einem technologischen “Durchbruch”. Das von dem chinesischen Kooperationspartner entwickelte Prozesspaket soll dabei helfen, den Wirkungsgrad des Katalysators zu maximieren und die Methanolsynthese so zu dynamisieren, die sich nach den Betriebszeiten von Windkraftanlagen richte. Hierbei setze Envision Energy eine AIoT-Plattform ein, die den Betrieb der Chemieanlage optimiere.
Vorzüge von Methanol als Substitut für fossile Brennstoffe
Methanol (bzw. E-Methanol, wenn die Herstellung unter Nutzung erneuerbarer Energien erfolgt) gilt als vielseitiger Kraftstoff, der fossile Alternativen wie Benzin und Kerosin ersetzen kann. Auch für den Betrieb von Schiffen lässt er sich einsetzen. Als Vorteil des e-Fuels gibt BASF an, dass es nicht nur ohne Anpassungen der Infrastruktur einsetzbar sei, sondern dank seiner chemischen Stabilität auch bei Raumtemperatur und Umgebungsdruck gelagert werden könne. Damit sei seine Haltbarkeit quasi unbegrenzt.
Zudem kann seine Produktion durch die Wiederverwertung von CO2 – zum Beispiel aus Direct-Air-Capture-Verfahren – negative Emissionen erzeugen. Daher sind aktuell zahlreiche Forschungsprojekte mit der Erforschung effizienter Syntheseverfahren beschäftigt. Im sächsischen Chemiepark Leuna hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing im November 2023 die Pilotanlage des Projekts „Leuna100“ eingeweiht. Nach Angaben des verantwortlichen Forschungskonsortiums ist es die weltweit erste Anlage zur kosteneffizienten grünen Methanolproduktion.