Unter dem Titel „Vom Reden ins Machen kommen: Quo Vadis H2-Kernnetz für die grüne Transformation?“ beleuchtete OGE Mitte Oktober beim Energiepolitischen Dialog in Berlin den aktuellen Stand des Wasserstoff-Kernnetzes. Die bereits 13. Auflage der Veranstaltung zog hochkarätige Teilnehmer an, darunter Dr. Axel Bree vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Arnd Köfler, Aufsichtsratsvorsitzender der Hüttenwerke Krupp Mannesmann, Dr. Andreas Breuer, Head of Hydrogen bei Westenergie AG, Nina Scholz, Country Manager Germany bei Equinor und als Gastgeber Dr. Thomas Hüwener, CEO von OGE. Über 100 Gäste aus Politik, Industrie und Gesellschaft waren der Einladung gefolgt.
Fortschritte und Herausforderungen beim Wasserstoffhochlauf
In seiner Impulsrede zog Thomas Hüwener eine positive Zwischenbilanz: „Wir haben in Sachen Wasserstoffkernnetz einiges geschafft und rechnen noch diesen Monat mit der Genehmigung durch die Bundesnetzagentur.“
Doch trotz der Fortschritte warnte er vor den verbleibenden Herausforderungen. Insbesondere mahnte er die Politik an, dass es noch einige Hürden für den erfolgreichen Wasserstoffhochlauf zu bewältigen gebe. Er forderte ein „noch stärkeres Commitment der Bundesregierung und der EU zu blauem Wasserstoff als Übergangslösung“, bis ausreichend grüner Wasserstoff verfügbar sei.
Hüwener betonte weiter: „Natürlich ist das mittel- und langfristige Ziel, nur grünen Wasserstoff zu nutzen. Wir brauchen jetzt aber pragmatische Lösungen, die kurzfristig den Hochlauf fördern – auch mit Blick auf die Herstellung des dringend benötigten Wasserstoffs.“
Einigkeit über notwendige Zusammenarbeit
In der anschließenden Diskussionsrunde wurde insbesondere der Umgang mit der vorläufigen Absage einer H2-Leitung aus Norwegen und die Entwicklungen bei thyssenkrupp in Duisburg thematisiert. Alle Diskutanten waren sich einig, dass deutschlandweit wichtige Hürden überwunden seien. Es gehe nun darum, Kräfte zu bündeln und den Wasserstoffhochlauf als gemeinsames Projekt aller Akteure zu verstehen.
Thomas Hüwener betonte: „Das H2-Kernnetz, die Importstrategie, das H2-Beschleunigungsgesetz oder die Förderung aus H2Infra mit 1,5 GW Elektrolyseleistung sind bedeutend. Aber: Das reicht noch nicht für den H2-Hochlauf. Es kommt auf jeden Akteur der H2-Wertschöpfungskette an. Energiewirtschaft mit Politik, Behörden, Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft müssen gemeinsam anpacken und somit die Voraussetzungen für die Erreichung der Klimaziele und die grüne Transformation schaffen.“
OGE plant weitere Veranstaltungen
Der Energiepolitische Dialog Berlin war die zweite Veranstaltung dieser Art in diesem Jahr. Bereits im Sommer fand der Energiepolitische Dialog Ruhr in Essen statt. Auch für das kommende Jahr plant OGE erneut zwei Dialogveranstaltungen, die sich vor allem an Vertreter aus Politik, Industrie und Gesellschaft richten werden.