Die Montage im Energiepark Bad Lauchstädt läuft: Uniper und VNG Handel & Vertrieb bauen dort einen 30-Megawatt-Elektrolyseur auf. Die ersten Module des Dresdner Herstellers Sunfire sind bereits vor Ort. Ende 2025 soll die Anlage betriebsbereit sein.
Das Reallabor steht kurz vor der Vollendung. Nach der technischen Inbetriebnahme Ende des Jahres wird die Anlage jährlich bis zu 4.000 Tonnen grünen Wasserstoff erzeugen. „Nach der Inbetriebnahme wird hier erstmalig grüner Wasserstoff im industriellen Maßstab produziert", erklärt Cornelia Müller-Pagel, Sprecherin des Konsortiums.
Druck-Alkali-Technologie aus Dresden
Sunfire liefert die Elektrolyse-Technologie: drei Module à 10 MW, jeweils bestehend aus zwei Stacks mit insgesamt vier Blöcken. Jeder dieser Blöcke bringt 12 Tonnen auf die Waage. Die Produktion erfolgt am Dresdner Standort des Unternehmens. Per Tieflader erreichen die Komponenten in 24 Einzellieferungen die Baustelle in Sachsen-Anhalt.
Raffinerie Leuna als Großabnehmer
TotalEnergies nutzt den klimaneutralen Wasserstoff in seiner Raffinerie in Leuna, rund 25 Kilometer vom Energiepark entfernt. Der Transport läuft über eine umgewidmete Erdgasleitung, die Ontras Gastransport bereitstellt. Das Projekt demonstriert, wie bestehende fossile Infrastruktur für die Energiewende genutzt werden kann.
Pilotprojekt mit Signalwirkung
Der Energiepark Bad Lauchstädt gehört zu den größten Wasserstoff-Pilotvorhaben Europas. Erstmals wird die komplette Wertschöpfungskette im industriellen Maßstab getestet – von der Produktion mit erneuerbarem Strom bis zur Anwendung in der Chemieindustrie.
„Grüner Wasserstoff wird hier nicht nur produziert, sondern direkt vor Ort genutzt", betont Sebastian Pflüger, Senior Project Manager Hydrogen bei VNG H&V. Das Reallabor soll die Wettbewerbsfähigkeit des Chemiestandorts Mitteldeutschland stärken und zeigen, wie industrielle Klimaziele umsetzbar werden.