Die EU-Vizepräsidentin Teresa Ribera traf sich am 24. Juni mit den Geschäftsführern der fünf H2med-Partnerunternehmen, um den aktuellen Stand des ambitionierten Wasserstoffprojekts zu besprechen. Das H2med-Vorhaben plant einen Wasserstoff-Transportweg von der Iberischen Halbinsel über Frankreich bis ins deutsche Gasnetz.
Zentrale Projektziele und Bedeutung
Das Infrastrukturprojekt soll maßgeblich zur Dekarbonisierung der EU beitragen und bis 2030 10 % des europäischen Wasserstoffbedarfs abdecken. Die Projektverantwortlichen unterstrichen dabei die Notwendigkeit politischer Rückendeckung und forderten eine zügige Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen, um zeitgerechte Investitionsentscheidungen entsprechend der Alicante-Vereinbarung zu ermöglichen.
Durchbruch bei der Finanzierung
Die Projektpartner Enagás, NaTran, OGE, REN – Gasodutos und Teréga verkündeten einen bedeutenden Fortschritt: Die Förderverträge für die Kernkomponenten BarMar (Barcelona–Marseille) und CelZa (Celorico–Zamora) wurden unterzeichnet. Nachdem die Europäische Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) bereits im Januar die Förderung dieser Projekte von Europäischem Interesse angekündigt hatte, können nun die Mittel aus der Connecting Europe Facility tatsächlich abgerufen werden.
Die Förderung umfasst 28,3 Mio. Euro für technische Studien des BarMar-Projekts, einschließlich Meeres- und Umweltuntersuchungen, sowie weitere 7,2 Mio. Euro für die Planungsphasen der CelZa-Pipeline und Kompressorstation. Diese Summen entsprechen der vollständig beantragten CEF-Förderung und decken 50 % der aktuellen Projektinvestitionen ab. Bemerkenswert ist, dass die H2med-Projekte 39 % aller von CINEA genehmigten Wasserstoff-Fördermittel erhalten.
Projektentwicklung und internationale Zusammenarbeit
Der Finanzierungserfolg baut auf der im Dezember gegründeten H2med-Allianz auf, die darauf abzielt, europäische Partner für eine integrierte Wasserstoff-Wertschöpfungskette zu gewinnen.
Das Projekt geht auf den Euromed-Gipfel vom 9. Dezember 2022 in Alicante zurück, wo die Regierungschefs Portugals, Spaniens und Frankreichs gemeinsam mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen das Vorhaben erstmals präsentierten. Deutschland schloss sich im Januar 2023 der Initiative an. Bei einer Berliner Veranstaltung im Oktober 2023 bekräftigten die vier Länder sowie die Europäische Kommission, Industrie und Schlüsselakteure ihre Unterstützung für das Projekt.