Am 15. Februar hat die EU-Kommission bekanntgegeben, dass das geplante Wasserstoff-Industrie-Netz HH-WIN von Gasnetz Hamburg in die Liste der genehmigten H2-Projekte aufgenommen wurde. Der städtische Netzbetreiber erhält nun für den Bau der ersten 40 km des klimaneutralen Gasnetzes HH-WIN Fördermittel.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Ich freue mich, dass die EU-Kommission zwei wichtige Hamburger Wasserstoffprojekte genehmigt hat: Die Realisierung eines zunächst 100-MW-Groß-Elektrolyseurs auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks Moorburg durch das HGHH-Konsortium sowie den Ausbau des Hamburger Wasserstoff-Netzes HH-WIN. Beide Projekte zeigen einmal mehr, welch wichtigen und großen Stellenwert die öffentlichen Energieunternehmen in unserer Stadt bei der Energiewende einnehmen.
Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein, damit wir uns so schnell wie möglich aus der Abhängigkeit fossiler Brennstoffe verabschieden, unsere Klimaziele erreichen und unsere Stadt, unser Land zukunftsfähig machen. Bereits im Sommer 2022 hat der Senat die Hamburger Kofinanzierung der IPCEI-Projekte in Höhe von 223 Mio. Euro beschlossen. Mit der finalen beihilferechtlichen Genehmigung der EU-Kommission kommen wir nun einen weiteren wichtigen Schritt voran. Mit diesen Projekten legen wir den Grundstein für eine zügige Dekarbonisierung der Produktionsprozesse der Industrie und sichern dabei Arbeitsplätze. Gerade für die Industrie, aber auch für Teile des Verkehrsbereichs, ist grüner Wasserstoff ein zentraler Energieträger, um CO2 einzusparen. In vielen Bereichen der industriellen Produktion ist dies sogar die einzige Möglichkeit zur Dekarbonisierung. Nun müssen wir noch auf die Förderbescheide des Bundes warten, dann kann es losgehen.“
Michael Dammann, technischer Geschäftsführer von Gasnetz Hamburg, ordnet ein: „Die Finanzierung dieses großen Infrastrukturprojektes gelingt in dieser frühen Phase nur mit einer entsprechenden Förderung. Die Entscheidung der EU könnte also sprichwörtlich unser ‚Startkapital‘ für die Dekarbonisierung der energieintensiven Industrie sein.“
HH-WIN nimmt nach der Entscheidung der EU-Kommission jetzt deutlich Fahrt auf: Die Ausschreibung der ersten Abschnitte des Leitungsbaus ist für das Frühjahr, der Baustart für den Sommer 2024 geplant.
„Die Genehmigung unseres Projektes durch die EU-Kommission unterstreicht die große Bedeutung von HH-WIN für die europäische H2-Wertschöpfung“, ergänzt Michael Dammann. „Eine Förderung würde am Wirtschaftsstandort Hamburg einen zügigen Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft sichern.“
Jährlich soll die Hamburger Industrie nach Fertigstellung der ersten 40 km des Wasserstoff-Netzes mindestens 650.000 t CO2 einsparen.