Die globale Stahlindustrie ist für etwa acht Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich. Angesichts der steigenden Nachfrage nach Stahl und der ehrgeizigen Klimaziele der EU ist eine Umstellung auf umweltfreundlichere Produktionsmethoden dringend erforderlich.
Ein vielversprechender Ansatz besteht darin, Wasserstoff anstelle von Kohlenstoff zur Reduktion von Eisenerz einzusetzen. Dieses Verfahren produziert als Nebenprodukt lediglich Wasser und könnte somit den Treibhausgasausstoß der Stahlproduktion erheblich senken.
ZEROSTEEL-Projekt: Europäische Zusammenarbeit für grüne Stahlproduktion
Im Rahmen des ZEROSTEEL-Projekts arbeitet die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) mit internationalen Partnern aus Industrie und Forschung zusammen, darunter die Technische Universität Bergakademie Freiberg, das Centre National de Recherche Scientifique in Frankreich und die Technische Universität Wien. Ziel des Projekts ist es, die CO₂-Emissionen in der Stahlproduktion durch den Einsatz von Wasserstoff und erneuerbaren Energien zu reduzieren.
Die BAM führt Laborexperimente zur wasserstoffbasierten Direktreduktion von Eisenerz durch, um Optimierungspotenziale zu identifizieren. In einer Pilotanlage wird getestet, ob dieses Verfahren auch im industriellen Maßstab funktioniert. Zudem untersucht die BAM die Schmelzreduktion von Eisenerz mit Wasserstoffplasma als alternatives Verfahren. Ein weiterer Forschungsansatz ist der Einsatz klimaneutraler Kohlenstoffträger wie Biokohle, um die CO₂-Emissionen in der Stahlproduktion weiter zu reduzieren.
Bedeutung des Projekts für die Zukunft der Stahlindustrie
Durch die Erforschung und Implementierung dieser innovativen Verfahren könnte die Stahlproduktion nachhaltiger gestaltet werden. Das ZEROSTEEL-Projekt leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und zur Transformation der Stahlindustrie hin zu umweltfreundlicheren Produktionsmethoden.