Die Aurubis AG hat mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) eine Absichtserklärung über eine weitere Zusammenarbeit unterzeichnet. Zuvor hatte ADNOC Ammoniak für eine Testreihe im Hamburger Aurubis-Werk geliefert. Der Metallhersteller untersuchte den Einsatz von Ammoniak für die Kupferproduktion.
Während der über mehrere Monate laufenden Versuchsreihe setzte der Metallhersteller und Kupferrecycler das Ammoniak nach eigenen Angaben als Energieträger in der Produktionsanlage für Kupfergießwalzdraht erfolgreich ein. Bei Temperaturen von mehr als 1.100 °C verarbeitet die Anlage Kupferkathoden zu Kupfergießwalzdraht. Der Draht ist das Vormaterial für Produkte wie Strom- und Telekommunikationskabel.
Das ursprünglich von Aurubis anvisierte Ziel von rund 20 % Ammoniakbeimischung ließ sich laut eigenen Angaben innerhalb der gesetzlichen Umweltauflagen und der hohen Ansprüche an die Produktqualität nicht erreichen. Der Metallhersteller will daher den Direkteinsatz des Ammoniaks als Brennstoff für diesen Anwendungsbereich nicht weiterverfolgen.
Die Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation unterstützte die Testreihe des deutschen Metallherstellers. Das dort eingesetzte Ammoniak war als Teil einer Kooperation zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Deutschland nach Hamburg gekommen. Im vergangenen Oktober hatte die ADNOC mit Erdgas hergestelltes Ammoniak in die Hansestadt geliefert. Grünes Ammoniak ist laut Aurubis für den Einsatz in der Industrie bisher nicht in ausreichenden Mengen auf dem Markt verfügbar.
Hamburger Werk ist eine der ersten H2ready-Kupferhütten
Stattdessen fokussiere sich das Unternehmen nun im Rahmen einer Forschungskooperation auf den direkten Einsatz von Wasserstoff. Aurubis habe den Wasserstoffeinsatz bereits in anderen Anwendungsbereichen der Kupferproduktion wie der Kupferdrahtanlage getestet.
Erste Versuche, Wasserstoff in der Kupferproduktion einzusetzen, unternahm Aurubis 2021. In einem Pilotprojekt, das ebenfalls im Werk Hamburg stattfand, wurde beim Herstellen von Kupferanoden Wasserstoff anstelle von Erdgas eingesetzt. Laut dem Unternehmen war es die Premiere für die Nutzung von Wasserstoff im industriellen Maßstab. Aurubis investierte 40 Mio. € für neue Anodenöfen, die mit grünem Wasserstoff betrieben werden können. So sei das Hamburger Werk eine der ersten Kupferhütten weltweit, die künftig Wasserstoff anstelle von Erdgas zur Reduktion im Anodenofen einsetzen können.
Die Tests 2021 wurden im Rahmen des Verbundprojekts Norddeutsches Reallabor mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg als wissenschaftlicher Partner durchgeführt.