Wunsiedel soll an das deutschlandweite Wasserstoffnetz angebunden werden. Die Ferngas Netzgesellschaft mbH und der Wunsiedler Gasnetzbetreiber GVW GmbH (GVW) haben hierzu eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet.
Dem Anschluss Wunsiedels an das Wasserstoffnetz misst Ferngas besondere Bedeutung zu: Im Energiepark der Stadt befindet sich mit dem größten Elektrolyseur Bayerns bereits ein echtes Wasserstoff-Leuchtturmprojekt. Außerdem ist das Wasserstoff-Kernnetz für Oberfranken und die Oberpfalz von großer Bedeutung. Da dort energieintensive Industrien, wie z. B. Glas- und Keramik angesiedelt sind, besteht in der Region künftig ein hoher Bedarf an grünem Wasserstoff zur Dekarbonisierung.
Lokale Energieinfrastruktur aus regenerativen Energien aufbauen
Die Unterzeichnung der Absichtserklärung ist ein wichtiger Schritt bei den Bemühungen Wunsiedels, die regionale Energieinfrastruktur auf eine umweltfreundliche und zukunftsweisende Basis zu stellen. Durch die Zusammenarbeit von Ferngas und der GVW wird Wunsiedel in der Lage sein, zusätzliche Bedarfe zur eigenen Wasserstoffproduktion zu decken.
„Der Ausbau der H2-Infrastruktur ist zudem wichtig, weil damit die Sektoren aktiv verknüpft werden“, so GVW-Geschäftsführer Marco Krasser. „Wasserstoff kann aus lokal überschüssigem Sonnen – oder Windstrom produziert werden und in den Netzen quasi zwischengespeichert oder anderen Anwendung zugeführt werden.“
Finale Genehmigung und Szenariorahmen noch ausstehend
Abhängig ist die Umsetzung u. a. von der finalen Genehmigung durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) und der Klärung derzeit noch offener Finanzierungsfragen zum H2-Kernnetz.
Auf Bundesebene startet in diesem Frühjahr der integrierte Netzentwicklungsplan (NEP 2025 – 2035) Methan und Wasserstoff und somit die zweite Stufe des Wasserstoffnetzaufbaus, die den Wasserstoff in die Fläche bringen wird.
Zunächst soll der Szenariorahmen hierfür (bis 30.06.2024) erstellt werden. Bis 31.05.2025 erfolgt dann die Abgabe des NEP.
(Quelle: Ferngas Netzgesellschaft)