27.08.2010
Dazu gehört der Neubau von Übertragungsleitungen ebenso wie die IT-Aufrüstung der Netze zu Smart Grids mit virtuellen Kraftwerken und die Ausstattung der Haushalte mit intelligenten Zählern (Smart Meter). Deutschland verfügt technisch gesehen über das Potential, "Smart Grids" auch zu einem internationalen Vorzeigemodell zu machen. Doch der Netzausbau kommt nicht voran. Schuld daran sind Akzeptanzprobleme und Rahmenbedingungen, die kaum Anreize für die hohen Investitionen bieten. "Wir stehen technisch gesehen in den Startlöchern und sind bestens auf den Wettbewerb vorbereitet. Damit wir das energiepolitische Zieldreieck Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit tatsächlich erreichen und möglichst auch im internationalen Wettbewerb als Erster ins Ziel kommen, brauchen wir klare Regeln und einen starken Anreiz für die dringend erforderlichen, aber sehr umfangreichen Investitionen. Wenn wir beim Netzausbau jetzt schnell Tritt fassen, eröffnen sich große Standortchancen. Wenn nicht, stehen die Versorgungssicherheit und die Klimaziele auf dem Spiel", so VDE-Präsident Dr.-Ing. Joachim Schneider.
Denn hohe und weiträumige Stromtransite auf den europaweiten Energiemärkten und der verstärkte Ausbau erneuerbarer Energiequellen treiben die Stromübertragungsnetze an ihre Sicherheits- und Stabilitätsgrenzen. Wie das aktuelle VDE-Positionspapier "Übertragung elektrischer Energie" zeigt, kann der erhöhte Transportbedarf im Leistungsbereich von mehreren Tausend Megawatt in erster Linie nur durch den Neubau von Höchstspannungsfreileitungen in Dreh- oder Gleichstromtechnologie gedeckt werden. Die technologischen Optionen für zukunftstaugliche Netze sind verfügbar. Der Investitionsstau ist durch optimierte Rahmenbedingungen zu lösen. Die gesamtwirtschaftlichen Perspektiven eines schnellen Netzausbaus stärken die internationale Führungsposition Deutschlands in der Energietechnik, so Schneider.
Quelle: VDE, melanie.mora@vde.com