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20.08.2009

ThyssenKrupp in den ersten 9 Monaten 2008/2009

Dabei wurde das Werkstoff- und Werkstoffdienstleistungsgeschäft durch erhebliche Mengen- und Preisrückgänge belastet. Gegen Ende des Berichtszeitraums waren jedoch erste Anzeichen lagerzyklischer Stabilisierungen erkennbar. Auch die Industriegüter-Aktivitäten wurden vom weltweiten Abschwung erfasst, zeigten jedoch ein gemischtes Bild: Das Geschäft im Anlagenbau, bei Großwälzlagern für den Energiesektor und mit Aufzügen und Fahrtreppen blieb relativ robust. Die Unterauslastung im internationalen Automobilgeschäft, bei Komponenten für den Baumaschinensektor und im zivilen Schiffsbau belasteten erheblich. Vor diesem Hintergrund gab der Umsatz in den ersten 9 Monaten auf 30,7 Mrd € nach (Vorjahr: 39,7 Mrd €). Das Ergebnis vor Steuern fiel auf -987 Mio € (Vorjahr: 2.297 Mio €). Es war dabei erheblich durch Sondereffekte – insbesondere durch Restrukturierungsaufwand, Impairment-Abschreibungen und Projektkosten – bestimmt. Das Ergebnis vor Steuern und vor Sondereffekten betrug -402 Mio €. Im 3. Quartal belief sich das Ergebnis vor Steuern auf -772 Mio € bzw. auf -452 Mio € vor Sondereffekten. Zusätzlich zu den genannten Sondereffekten ergaben sich erhebliche Ergebnisbelastungen durch Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen und Mindererlöse in Folge der starken Preisrückgänge.

Zur Bewältigung der Krise wurden Maßnahmen zur Kostensenkung eingeleitet, die bereits in den ersten 9 Monaten des laufenden Geschäftsjahres zu Kosteneinsparungen von mehr als 750 Mio € geführt haben.

Durch stringenten Abbau der Mittelbindung im Umlaufvermögen konnte der Konzern seinen operativen Cash Flow nach 9 Monaten auf 1.954 Mio € steigern (Vorjahr: 1.509 Mio €). Dabei betrug der operative Cash Flow im 3. Quartal 1.331 Mio € (Vorjahr: 676 Mio €). Im abgelaufenen Quartal konnte der finanzielle Spielraum des Konzerns zudem durch den positiven Free Cash Flow sowie durch die erfolgreichen Anleihe-Transaktionen noch weiter deutlich erhöht werden: Zum 30.06.2009 verfügte der Konzern über insgesamt 8,8 Mrd € an flüssigen Mitteln und freien Kreditlinien.

Vorstandsvorsitzender Dr. Ekkehard Schulz: „Wir nutzen die Krise als Chance. Unsere eingeleiteten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und bei der Optimierung unseres Portfolios entfalten mittlerweile eindrucksvoll ihre Wirkung. Wir werden die Kostenbasis des Konzerns über die nächsten 15 Monate nachhaltig um deutlich mehr als 1 Mrd € reduzieren. Dazu werden Kosteneinsparungen von jährlich 500 Mio € durch die neue Organisation unseres Konzerns beitragen. Mit Blick auf unsere transatlantische Stahlstrategie begrüßen wir es, dass unser Partner Vale seine Beteiligung an unserem Stahlwerk in Brasilien auf rund 27 % erhöhen wird. Neben einer klaren Bestätigung des Wertes unserer Investition bekräftigt dieser Schritt unser industrielles Konzept.“

Die wesentlichen Kennzahlen für die ersten 9 Monate 2008/2009:

- Der Auftragseingang fiel im Vergleich zu den ersten 9 Monaten des vorangegangenen Geschäftsjahres um 31 % auf 28,5 Mrd €.
- Der Umsatz ging um 23 % auf 30,7 Mrd € zurück.
- Das EBITDA betrug 726 Mio €, im Vorjahr waren es noch 3.646 Mio €.
- Das Ergebnis vor Steuern gab von 2.297 Mio € im Vorjahr auf -987 Mio € nach.
- Das Ergebnis je Aktie verminderte sich von 3,06 € auf -1,73 €.
- Der operative Cash Flow nach 9 Monaten stieg von 1.509 Mio € auf 1.954 Mio €.
- Die Netto-Finanzschulden beliefen sich zum 30. Juni 2009 auf 3.122 Mio €, eine Zunahme um 1.538 Mio € gegenüber dem 30. September 2008. Gegenüber dem 31. März 2009 konnten sie um 565 Mio € reduziert werden.

Die wesentlichen Kennzahlen für das 3. Quartal:

- Der Auftragseingang fiel im Vergleich zum 3. Quartal des vorangegangenen Geschäftsjahres um 44 % auf 7,9 Mrd €.
- Der Umsatz ging um 34 % auf 9,3 Mrd € zurück.
- Das EBITDA betrug -180 Mio €, im Vorjahr waren es noch 1.366 Mio €.
- Das Ergebnis vor Steuern gab von 909 Mio € im Vorjahr auf -772 Mio € nach.
- Das Ergebnis je Aktie verminderte sich von 1,21 € auf -1,38 €.
- Der operative Cash Flow im 3. Quartal stieg von 676 Mio € auf 1.331 Mio €.

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2008/2009 erwartet ThyssenKrupp einen deutlichen Rückgang bei Auftragseingang und Umsatz. Preis- und Mengenrückgänge werden durch rückläufige Einsatzstoffpreise sowie nachdrückliche Anstrengungen zur Effizienzsteigerung nur teilweise kompensiert. Zielgerichtete Anpassungen des Umlaufvermögens werden jedoch die Kapitalbindung signifikant reduzieren. Außerdem werden Maßnahmen zur Reduktion bzw. Verschiebung der Investitionen durchgeführt und Portfolio-Optimierungen umgesetzt.

Vorstandsvorsitzender Dr. Ekkehard Schulz: „Wir gehen davon aus, das laufende Geschäftsjahr mit einem negativen Ergebnis vor Steuern und vor wesentlichen Sondereffekten – insbesondere vor Restrukturierungsaufwand, Impairment-Abschreibungen und Projektkosten – in höherer dreistelliger Millionen-Euro-Größe abzuschließen. Das Ergebnis vor Steuern wird erheblich durch Restrukturierungsaufwand für unsere Kostensenkungsprogramme und für die neue Organisation belastet. Weitere erhebliche Belastungen des Ergebnisses vor Steuern ergeben sich durch Impairment-Abschreibungen sowie die Projektkosten für die neuen Stahlwerke.“

Der vollständige Zwischenbericht steht in deutscher und englischer Sprache im Internet unter http://www.thyssenkrupp.com als Online-Version und zum Download bereit.