14.05.2010
Die Elektrotechniker der Universität Siegen haben ein neues Verfahren entwickelt, um künftig elektrische Energie besser zu nutzen. In ihren Untersuchungen haben sich Professor Dr. Günter Schröder und sein Team auf den "Matrix-Umrichter" konzentriert. Dieser kann elektrische Energie ohne Umwege sehr einfach wieder zurück ins Netz speisen, beispielsweise die Bremsenergie eines Aufzugs.
"Bisher war die Technik beim Matrix-Umrichter jedoch sehr unzuverlässig", erklärt Dipl. Ingenieur Markus Pfeifer, der zu diesem Thema eine Doktorarbeit anfertigt. Das an der Universität Siegen neu entwickelte Verfahren ersetzt die üblichen unzuverlässigen Schutzmaßnahmen vollständig durch einen so genannten schaltbaren Freilaufkreis. Auf die Methode haben die Siegener Wissenschaftler national und international ein Patent angemeldet.
"Die Kollegen waren bisher oft skeptisch. Jedoch können wir auf der nächsten internationalen Konferenz Ende April in Malta überzeugende Messwerte vortragen", sagt Prof. Schröder. Der dreiphasige Umrichter ist für 5 bis 10 Kilowatt konzipiert, hat einen Wirkungsgrad von knapp unter 100 Prozent und kann mit entsprechender Steuerung netzfreundlich betrieben werden.
Dass ein solches Projekt auch bei den Studenten auf großes Interesse stößt, zeigt die hohe Anzahl an über 33 angefertigten Projekt-/Studien- und Diplomarbeiten auf dem Gebiet der Leistungselektronik.
2008 wurde der Erstantrag von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit einem Volumen von 200.000 Euro bewilligt. Mit dem Durchbruch im März 2010 folgte eine Anschlussförderung der DFG in Höhe von 120.000 Euro. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen sollen Aufschluss geben über die Verluste, die Optimierung in Bezug auf die Kühlung und den Vergleich zu anderen Verfahren. Was im Labor funktioniert, soll dann auch in der Industrie ankommen.