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24.03.2010

Stiftungspreis für Versorgungstechnikerin Miehe

Bereits am 27. Januar - unbemerkt von einer größeren Öffentlichkeit - fand im Rahmen des diesjährigen Neujahrsempfangs der Ingenieurkammer Niedersachsen die Förderpreisverleihung der Stiftung der Ingenieurkammer im Congress Centrum Hannover statt. Im Beisein der rund 350 geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, wurden sieben junge Ingenieurinnen und Ingenieure für besondere, praxisnahe ingenieurwissenschaftliche Studienabschlussarbeiten ausgezeichnet. Darunter auch Sarah Miehe, Absolventin der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften.

"Energiemanagement eines regenerativen Energiesystems mit MATLAB/ Simulink", so lautet das Thema der mit dem Stiftungspreis ausgezeichneten Diplomarbeit von Sarah Miehe. In ihrer Arbeit setzte sich die 29-jährige Ingenieurin der Versorgungstechnik mit dem Energiemanagement von regenerativen Energieerzeugern auseinander. Idealerweise diente ihr das in der Fakultät Versorgungstechnik vorhandene regenerative Energiesystem aus Photovoltaik, Windkraft, Blockheizkraftwerk, Brennstoffzelle, Batterie- und Wasserstoffspeicher dabei als praxisnaher Anlagenpark. "Die Energiedaten dieser Anlage konnten in einem eigenständig entwickelten Simulationsmodell genutzt werden, um ein ganzheitliches Energiemanagement zu schaffen.", berichtete ihr betreuender Professor Dr. Ekkehard Boggasch. "Durch die Diplomarbeit konnten weitere Forschungsvorhaben initiiert und der Ausbau des regenerativen Energiesystems weiter vorangetrieben werden", so Boggasch weiter.

Inzwischen ist die Jungingenieurin als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Versorgungstechnik tätig. Ihre neue Herausforderung ist ein Forschungsprojekt (AGIP-EFRE-Projekt) mit dem Titel "SEGaR - Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden durch adaptive Regleroptimierung" im Bereich Regelungstechnik und Gebäudeautomation unter der Leitung von Prof. Dr. Manfred Heiser. "Kern des Forschungsprojekts ist die Steigerung der Energieeffizienz von versorgungstechnischen Anlagen, wie zum Beispiel Klima- oder Heizungsanlagen, durch die Entwicklung eines Computerprogramms zur automatischen, adaptiven Optimierung der Reglereinstellparameter", erklärt Sarah Miehe - und ergänzt lächelnd: "Vereinfacht heißt das, wir entwickeln ein Programm, welches permanent und vor allem selbstständig die besten Einstellungen zu jeder Betriebssituation findet, zum Beispiel für. den Heizwasser-Regler. Schwingungen im System, die durch ein ständiges Öffnen und Schließen des Vorlauf-Ventils erzeugt werden, können damit vermieden werden." Das Projekt läuft bis 2011.

Für die nahe Zukunft hat sich Sarah Miehe, die in Hohenhameln im Landkreis Peine zu Hause ist, parallel zu ihrer jetzigen Tätigkeit weitere Ziele gesteckt: Sie hat sich im weiterführenden Studiengang Energiesystemtechnik an der Ostfalia eingeschrieben, um ihren Masterabschluss zu machen. Danach wünscht sie sich einen interessanten Arbeitsplatz im Bereich Energietechnik und regenerative Energien. Über die Auszeichnung der Stiftung Ingenieurkammer Niedersachsen hat sie sich deshalb sehr gefreut. "Jungingenieure erfahren dadurch eine hohe Anerkennung ihrer bisherigen Leistungen und gewinnen damit für den Arbeitsmarkt an Attraktivität", sagt Sarah Miehe. Auch die positive Resonanz nach der Vorstellung ihrer Diplomarbeit beim Neujahrsempfang der Ingenieurkammer hat sie weiter in ihrer fachlichen Meinung bestätigt: "Die langfristige Lösung der Energieversorgung mit alternativen Energieträgern liegt darin, regenerativ produzierte Energie effizient, zum Beispiel durch den Einsatz von Speichertechnologien zu nutzen. Das gewährleistet Versorgungssicherheit!"