22.12.2010
Demnach sind 62 Prozent der Befragten der Meinung, dass das eigene Unternehmen nicht genug Weiterbildung ermöglicht. Nur 38 Prozent halten das Angebot für ausreichend. Dies offenbart eine deutliche Lücke zwischen Bedarf und Umsetzung: 89,4 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Qualifikation der Mitarbeiter für ihr Unternehmen ein wichtiger Wettbewerbsvorteil ist. Und 78,6 Prozent geben an, dass Weiterbildung maßgeblich zum Unternehmenserfolg beitrage. Allerdings gibt es auch Firmen, die ihren Mitarbeitern das lebenslange Lernen ganz verwehren: Immerhin 14 Prozent sagen, dass ihr Unternehmen nur in absoluten Ausnahmefällen oder nie Fortbildungsmaßnahmen anbietet.
"Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Unternehmen in Sachen Weiterbildung umdenken müssen", kommentiert Timo Taubitz, Geschäftsführer des VDI Wissensforums, die Auswertung der Umfrage. "Wer wettbewerbsfähig bleiben will, sollte nicht nur in der Theorie auf seine Mitarbeiter setzen, sondern auch in der Praxis - auch und gerade jetzt nach der Krise." Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI ) hatte 2008 ein Fünf-Punkte-Programm zur Weiterbildung aufgestellt, in dem er empfiehlt, mindestens 5 Prozent der Arbeitszeit in Weiterbildung zu investieren.
Vier Tage Weiterbildung - meist extern
Im Durchschnitt werden in der Kunststoffindustrie knapp vier Tage pro Mitarbeiter in Weiterbildung investiert - lediglich gut 1,5 Prozent der Arbeitszeit. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um externe Angebote (92,1 Prozent). Zudem bieten Unternehmen häufig interne Weiterbildungen durch eigenes Personal an (78,8 Prozent). Inhouse-Weiterbildungen durch externe Referenten nehmen immerhin 70,9 Prozent wahr. Noch nicht etabliert sind E-Learning-Angebote, die nur 30,5 Prozent der Befragten nutzen.
Großer Mangel an Unternehmerischer, Sozialer und Personaler Kompetenz
Ein teils deutlicher Unterschied zwischen Bedarf und Umsetzung zeigt sich bei der Frage, welche Art von Kompetenzen - Unternehmerische, Soziale, Personale und Fachkompetenz - geschult werden sollten und welche tatsächlich geschult werden:
Bei den Fachkompetenzen wird demnach in erster Linie spezifisches technisches Fachwissen angeboten (89,1), bei der Sozialen Kompetenz insbesondere Kommunikationsfähigkeit (72,6). Bei der Personalen Kompetenz ist vor allem Selbst- und Zeitmanagement (84,4) gefragt, bei der Unternehmerischen Kompetenz stehen betriebswirtschaftliche Kenntnisse (64,1) an erster Stelle.
Als Zukunftstrends der Kunststoff-Branche, die auch die erforderlichen Kompetenzen der Mitarbeiter beeinflussen werden, wurden insbesondere Nachhaltigkeit/Umweltschutz, Elektro- und Hybridantriebe sowie Globalisierung genannt.
Quelle: VDI Wissensforum GmbH