Mit dem Ziel, bis 2035 klimaneutral zu werden, hat die EnBW drei große Fuel Switch-Projekte gestartet. Sie sollen bisherige Kohle-Kraftwerksstandorte in Altbach/Deizisau, Stuttgart-Münster und Heilbronn auf Erdgas und ab den 2030er Jahren auf grünen Wasserstoff umstelleb. Nun haben EnBW und ein Konsortium, bestehend aus den Unternehmen General Electric, SENER und Bonatti, Verträge für die Standorte Heilbronn und Altbach/Deizisau unterzeichnet. Der Großauftrag, mit einem Volumen im mittleren dreistelligen Millionenbereich pro Standort, beinhaltet die Errichtung von je einer Gas- und Dampfturbinenanlage sowie deren Wartung und Instandhaltung.
Die Vergabe der Verträge verläuft phasenweise und parallel zur Genehmigungsplanung an den Standorten. Voraussetzung für die Zusammenarbeit zwischen dem Konsortium und EnBW war, dass die Turbinen bereits heute H2-ready sind. Bis die dafür erforderliche Infrastruktur aufgebaut ist, steht im Rahmen der Energiewende lediglich Erdgas zur Verfügung, um die Lücke an regelbarer Leistung, die zu jeder Tages- und Nachtzeit verfügbar ist, zu schließen.
Insgesamt sollen an den zwei Kraftwerksstandorten Stromerzeugungskapazitäten im Umfang von rund 1.300 MW entstehen. Daneben tragen die Gaskraftwerke zur effizienten Wärmegewinnung als Nebenprodukt der Stromerzeugung bei.
Fuel Switch am Standort Heilbronn
Am Standort Heilbronn ist der Bau einer Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) mit einer elektrischen Leistung von ca. 680 MW sowie thermischen Leistung von bis zu 190 MW für die Wärmeauskopplung vorgesehen. Die neue Anlage sichert damit langfristig auch die Fernwärmeversorgung in Heilbronn. Mit Inbetriebnahme der GuD-Anlage werden der Kohleblock 7 sowie die Reserveblöcke 5 und 6 des Kraftwerks stillgelegt. Aktuell läuft das Bebauungsplan-Verfahren am Standort Heilbronn. Die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans wird für Ende 2022 angestrebt. Das Genehmigungsverfahren nach Bundes-Immissionsschutzgesetz wird im Anschluss durchgeführt.
Fuel Switch am Standort Altbach/Deizisau
Am Standort Altbach/Deizisau sieht die ENBW dnr Bau einer Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) für die Wärmeauskopplung vor. Sie soll eine elektrische Leistung von ca. 680 MW sowie eine thermische Leistung von bis zu 180 MW besitzen. Mit geplanter Inbetriebnahme der GuD-Anlage im Jahr 2026 legt man die zwei Steinkohleblöcke des Kraftwerks still. Die Einreichung des Genehmigungsantrags für die Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz beim Regierungspräsidium Stuttgart plant das Unternehmen für den Sommer 2022 .