Im Rahmen des Förderprogramms Exportinitiative Umweltschutz (EXI) hat die Veranstaltung „Perspektiven für die Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien in der dezentralen Energieversorgung“ stattgefunden.
Mit einer Online-Veranstaltung der Exportinitiative Umweltschutz (EXI) des BMUV und der NOW GmbH wurden die Perspektiven für die Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien in der dezentralen Energieversorgung aufgezeigt. Im besonderen Fokus standen Entwicklungs- und Schwellenländer. Die NOW GmbH betreut den Bereich „grüne Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien zur dezentralen Energieversorgung“ innerhalb der EXI.
Nilgün Parker, Referatsleitung Nachhaltige Finanzpolitik, Umwelt und Außenwirtschaftsförderung im BMUV:
„Mit der Exportinitiative Umweltschutz fördert das Umweltministerium seit 2016 Projekte, die den Knowhow-Transfer und die Anwendung deutscher Umweltschutz- und Ressourceneffizienztechnologien unterstützen, schwerpunktmäßig in Schwellen- und Entwicklungsländern. Globaler Umwelt- und Klimaschutz kann nur gelingen, wenn die notwendigen Infrastrukturen, die rechtlichen, politischen und administrativen Rahmenbedingungen vorhanden sind.
Das ist auch eine wichtige Voraussetzung für die Anwendung und den Einsatz von grüner Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. In vielen Ländern kann die dezentrale Energieversorgung mit nachhaltigen Wasserstoff- und Brennstoffzellensystemen wirtschaftlich tragfähige Perspektiven aufzeigen und einen lokalen Mehrwert für Umweltschutz und Daseinsvorsorge schaffen.“
Perspektiven für grüne Wasserstoff- und Brennstofftechnologien im Ausland
Die Veranstaltung begann mit einer Begrüßung durch das Ministerium und einer Keynote von Dr. Kathrin Goldammer, Geschäftsführung Reiner Lemoine Institut. Darauf folgten zahlreiche Vorträge und Ergebnisvorstellungen aus der EXI mit internationalen Perspektiven in Nigeria, Chile und den Philippinen.
Den Abschluss bildete eine Paneldiskussion, in der man die Perspektiven für die Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien in verschiedenen Anwendungen der dezentralen Energieversorgung intensiv diskutierte. Eine zentrale Frage war, inwiefern sich eigene Bedarfe im Ausland mit einer wachsenden Nachfrage aus Deutschland verknüpfen lassen.
Prof. Dr. Ing. Carsten Bücker, Geschäftsführer der CBC GmbH & Co. KG, Projektnehmer der EXI mit dem Projekt ECO-FCGen und Diskussionsteilnehmer:
„Um die Wirtschaftlichkeit und Umweltpotentiale des Einsatzes von wasserstoffbasierten Technologien gegenüber fossilen Lösungen zu heben, ist die Entwicklung kluger und fallspezifischer Geschäftsmodelle von entscheidender Bedeutung.“
Der Einsatz grüner Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien in Anwendungen für die dezentrale Energieversorgung kann insbesondere an vielen Standorten im Ausland mit hohem Potential von erneuerbaren Energien positiv zum Zugang zu grünen Umwelttechnologien, der Verbesserung der Versorgungssicherheit sowie der lokalen Daseinsvorsorge beitragen.
Ökologisches und ökonomisches Potenzial
Dezentrale und netzferne Brennstoffzellensysteme, die in der stationären oder semi-stationären Energieversorgung eingesetzt werden, sorgen nicht nur für eine Minderung von Treibhausgasemissionen oder einen erhöhten Schutz von Umwelt und Gesundheit. Unter Einsatz von erneuerbaren Energien in Kombination mit Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien kann auch die so wichtige, unabhängige und zuverlässige Energieversorgung gewährleistet werden. Diese bietet gleichzeitig ein großes Potential für die gesellschaftliche und ökonomische Entwicklung in den Partnerländern der EXI.
Das Förderprogramm arbeitet daran, in Demonstrationsprojekten im Ausland und internationalen Marktpotentialanalysen Perspektiven für einen wirtschaftlich erfolgreichen und nachhaltigen Einsatz von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien in der dezentralen Energieversorgung aufzuzeigen. Dazu wurden in der digitalen Veranstaltung die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen zum Thema zusammengetragen.
Modellierung von Anwendungsfällen
Im Rahmen der von Moritz Ullrich im Auftrag von E4tech vorgestellten Modellierung verschiedener Anwendungsfälle von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in der semi-stationären und stationären Primärenergie- und Notstromversorgung konnte unter spezifischen Rahmenbedingungen bereits ein signifikantes Potential und Vorteilhaftigkeit gegenüber dem Dieselgenerator nachgewiesen werden. Die vorgestellten Studien und Untersuchungen aus Chile, Nigeria und den Philippinen haben aufgezeigt, dass es auch hier Perspektiven für den wettbewerbsfähigen Einsatz von grüner Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zur dezentralen Energieversorgung gibt und gleichzeitig ein großes Marktpotential vorliegt.
Über die EXI
Der Förderfokus der „Exportinitiative Umweltschutz“ (EXI) liegt auf dem Nutzen für Umwelt und Menschen. Genau diesen Schwerpunk soll der Programmname jetzt noch treffender transportieren. Denn, exportiert wird deutsches GreenTech-Knowhow für mehr Umweltschutz, höhere Umweltstandards und für bessere Lebensbedingungen.
Die geförderten Projekte sollen dazu beitragen, die Entwicklung, Abstimmung, Vermittlung und Anwendung einheitlicher – soweit vorhanden auch globaler – Umweltstandards und die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für deren Umsetzung zu befördern. Der konkrete Unterstützungsbedarf des Ziellandes ist ebenso wie der erwartete Umweltnutzen ein wichtiger Baustein der Zielsetzung. Aktivitäten zur Verbreitung von Umweltwissen, Umweltbewusstsein und Kapazitätsaufbau sollen gezielt unterstützt werden, um einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und damit zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 (mit besonderem Fokus auf die Sustainable Development Goals (SDGs) zu leisten.