04/03/2011
Dies sagte Knies im Interview mit dem Anlegermagazin 'Börse Online' (Ausgabe 10/2011, EVT 3. März). Blieben die Spannungen in Libyen über mehere Jahre groß, könne dies Entscheidungen auch langfristig behindern.
Am besten komme das Projekt in Marokko voran. In dem nordwestafrikanischen Staat gäbe es wenig Bodenschätze, weshalb die Aufmerksamkeit natürlichen Ressourcen wie Sonne, Wind und Menschen gelte. "Dort könnten ab 2015 drei bis vier solarthermische Kraftwerke bis zu 500 Megawatt Strom produzieren."
Knies ist davon überzeugt, auch in Tunesien und Ägypten Geldgeber für das Projekt zu finden. "Bislang war dort die Produktion von regenerativer Energie vermeintlich zu teuer", erläuterte er. Rechne man aber die volkswirtschaftlichen Gewinne für das Land und die Kosten der Klima-Änderung mit ein, komme man zu einem anderen Ergebnis.
Für einen durchschlagenden Erfolg des Projektes würden momentan noch die politischen Rahmenbedingungen fehlen. Dennoch blickt Knies optimistisch in die Zukunft. "Schon die EU will nicht, dass Europas Grenzen von Afrikanern gestürmt werden." Um dies zu verhindern, müssten in den armen Ländern Arbeitsplätze entstehen, argumentierte der Desertec-Gründer im 'Börse Online'-Interview. "In Nordafrika tobt ein Generationenkonflikt perspektivloser Jugendlicher gegen eine alte Garde korrupter Feudalherren." Perspektiven entstünden nur über Bildung und Entwicklung. "Desertec ist ein Weg dazu, es kann die Lokomotive für die dortige Industrieentwicklung werden."
Quelle: Börse Online