10/11/2011
Eine vielversprechende Systemlösung, um große Mengen erneuerbaren Stroms langfristig zu speichern, ist die Nutzung des Erdgasnetzes. Zusammen mit Fachakteuren aus Wirtschaft und Forschung untersucht die Dena, welchen Beitrag das Erdgasnetz zur Integration erneuerbarer Energien in das Energiesystem leisten und wie die neue Speicherlösung zur Anwendung gebracht werden kann. Die Dena organisiert dabei einen Austauschprozess zwischen den Branchen und Institutionen, die an entsprechenden Fragestellungen arbeiten. „Mit unserer Strategieplattform zur Speicherung von Strom im Erdgasnetz möchten wir die Entwicklung dieser Speicheroption begleiten und voranbringen", sagt Stephan Kohler, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung. „Zusammen mit unseren Projektpartnern werden wir das Wissen zum Thema bündeln, wirtschaftliche Handlungsmöglichkeiten analysieren und Geschäftsmodelle entwickeln. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit wird es sein, Handlungsempfehlungen für die Politik und Fachakteure zu erarbeiten und fundiert über das Themenfeld zu informieren.“
Die Umgestaltung des deutschen Energiesystems zeigt sich bereits heute im starken Ausbau der erneuerbaren Energien. Dieser Trend wird sich noch verstärken und zu großen Schwankungen im Stromangebot führen. Um diese Schwankungen ausgleichen zu können, müssen auch die Speichertechnologien weiter erforscht und ausgebaut werden. Überschüssiger Strom kann, zum Beispiel in Zeiten mit viel Wind oder Sonne, im Erdgasnetz gespeichert werden. Dafür muss er zunächst zur Wasserstoffproduktion genutzt werden. Der Wasserstoff kann dann direkt oder weiterverarbeitet als synthetisches Methangas in das Erdgasnetz eingespeist und so langfristig gespeichert werden.
Der mögliche Anteil von Wasserstoff im Erdgasnetz ist zurzeit auf 5 % begrenzt. Im Rahmen der Strategieplattform wird analysiert, inwieweit dieser Anteil gesteigert werden kann. Synthetisches Methangas hingegen unterliegt keinem Beimischungsgrenzwert und kann daher in erheblichen Mengen eingespeist werden. Das deutsche Erdgasnetz hat für sich genommen bereits eine große Speicherkapazität, die durch bestehende Erdgasspeicher noch ergänzt wird. Bei Bedarf kann das regenerativ erzeugte und gespeicherte Gas wieder verstromt oder direkt zur Wärmeversorgung oder als Kraftstoff genutzt werden. So kann der Energieträger Gas dazu beitragen, den angestrebten Ausbau der erneuerbaren Energien zu ermöglichen, wird den Stromnetzausbau jedoch nicht ersetzen.
Quelle: Deutsche Messe Interactive